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[Bergtour] Utopia Mountain, Jasper National Park

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FACTS zur Tour:
Start: Miette Hot Springs
Ziel: Utopia Mountain, 2602m
Höhendifferenz und Distanz: ca. 1600hm und 10,6km
Schwierigkeit: moderate to difficult Scrambling, unserer Ansicht UIAA II
GPS Track Download



Zu Beginn dieser Tour passiert man die alte Badeanstalt von Miette Hot Springs. Seit 1900 sind die heißen Quellen in Miette bekannt, früher noch mit einem hölzernen Becken umgeben, lockten sie schon bald gut situierte Kurgäste an. 1934 begann man mit dem Bau eines Aquacourt, ähnlich dem Badehaus in Banff. Diesen alten Bau kann man heute nur noch in Ruinen besichtigen.
Wegen statischer Probleme musste das alte Badehaus aufgegeben werden, das neue Badehaus wurde 1986 konstruiert und ist seither in Betrieb.
Für Wellness-Gäste aus Österreich oder Deutschland werden diese Art der "Thermen" seltsam anmuten, denn die gesamte Anlage ist ausschließlich Outdoor, bis auf Umkleiden und Duschen. Diese sind eher spartanisch und die gesamte Anlage nicht auf einen Tagesausflug sondern auf ein einziges Bad im warmen Wasser ausgelegt. Es gibt wenig Möglichkeiten auf Liegestühlen zu verweilen, lediglich ein kleines Cafe lädt zum Bleiben ein.



Wir sind aber auch nicht zum Plantschen hier, sondern um Berge zu besteigen und den Dschungel der Miette-Range zu würdigen.
Dieser Zustieg sollte unser abenteuerlichster werden. Von einem Weg finden wir zuerst mal gar nichts, so hopsen wir von einem Flußufer zum anderen, folgen dann wieder einigen Steinmännern, finden doch wieder einen verwachsenen Weg und landen schließlich oben am Grat.

Das Objekt der Begierde


Flußquerungen

Findet ihr den Weg?

Hinter dem falschen Gipfel versteckt sich der eigentlich höchste Punkt


Am Grat angekommen sind wir erleichtert: endlich etwas Wind, denn heute soll es 34 Grad bekommen. Für Kanada Anfang Juli ist diese Hitze ungewöhnlich, für uns auch. Zudem hat unser Campground heute wieder einmal keine Dusche, zur Auswahl steht nach der Bergtour ein Bad in einem See oder die heißen Quellen. Doch zuerst müssen wir uns den Gipfel noch erkämpfen.
Der Weg über den Grat ist schlüssig und spaßig. Die Kletterei ist anregend, sonderlich exponiert finden wir es nicht, obwohl davon geschrieben wurde. Da sind wir wohl anderes gewohnt. Auch die losen Steine sind heute in der Unterzahl, wir finden meist eher festen Fels vor.
Auch eine Herde Mountaingoats treffen wir, die uns aber scheu aus dem Weg gehen.

Erst im Abstieg treffen wir auf drei Jungs, die noch dem Gipfel entgegenschwitzen. Seltenheitswert in Kanada auf solchen Routen überhaupt andere Scrambler zu treffen. Das Gipfelbuch zeigt nicht sehr viele Besteigungen auf.










 Doch jetzt kommt die Abfahrt über die Schotterpiste. Wo wir genau landen wissen wir nicht, wir haben einen GPS Track als Hilfestellung, sowie die Info aus dem Scrambling Guide, dass man wieder retour in das Bachbett kommt, durch das wir aufgestiegen sind.
Also wagen wir einen Versuch.
Man kommt bei dieser Variante rasant nach unten, dann folgt allerdings wieder etwas Wegsuche. Der GPS Track, der uns als Hilfe dient ist ungenau. In diesen schmalen Canyons hat man halt leider keinen guten Empfang. Hier sollte Spürsinn die Technik unterstützen, dann findet man den Weg.
Den Pfad, den wir zu Beginn im Bachbett noch suchten, den finden wir nun am Rückweg. Eigentlich ganz eindeutig, wenn man ihn mal hat... ;)



Wir entscheiden uns dann doch für die heißen Quellen: denn es gibt dort Duschen und es gibt zwei kühle Tauchbecken. Und Eis. Wenn das nicht Grund genug ist läppische 6 Dollar Eintritt zu zahlen, dann wissen wir auch nicht weiter. Das ist für uns wohl das erste Mal seit langer, langer Zeit, dass wir uns in eine öffentliche Badeanstalt begeben.
War aber dann doch eine ganz interessante Erfahrung.



Beim abendlichen Spaziergang durch die Mosquito-Verseuchte Geisterstadt Pocahontas, dürfen wir dann einen Blick zur Roche Miette werfen, unser kommendes Ziel. Ein Monument von einem Berg. Obwohl im Vergleich zu anderen Rocky Mountain Bergen nicht ganz so hoch, ist er ein frequentiertes Ziel von Kletterern und ein Monument mit Geschichte. Mehr dazu im nächsten Beitrag.





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