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[Bergtour] Emerald Peak (2506m) - Emerald Lake, Yoho National Park

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FACTS zur Tour:
Start: Emerald Lake
Ziel: Emerald Peak, 2506m
Höhendifferenz und Distanz: ca. 1300hm und 10,6km
Schwierigkeit: moderate Scrambling, nicht schwerer als UIAA II
GPS Track Download

Der erste Teil des Weges führt uns vom Emerald Lake hinauf zum Hamilton Lake. Dies ist ein ausgeschilderter Trail und führt zu einem herrlichen Bergsee inmitten einer fantastischen Kulisse. Hier endet der markierte Wanderweg und somit auch der Weg der meisten Urlauber.

Emerald Lake

Hamilton Lake


Hamilton Lake

Weiterweg zum Emerald Peak

Hier der Emerald Peak im Blick

Blick zur President Range
 Unser weiteres Ziel ist der Emerald Peak. Auch der Weg an seinen Fuß ist relativ einfach zu finden, Steinmandel finden sich zwar nicht viele, doch der Weg scheint logisch. Das Erklettern des genannten Peaks scheint zuerst einfach und direkt. Doch dann machen wir Bekanntschaft mit seinem Gestein. Der Berg ist ein einziger Schotterhaufen. Klettern wäre hier ein falscher Begriff, denn kaum meint man einen Griff zu haben, rutscht der auch schon wieder davon. So ist das halt in den Rocky Mountains. Lose Schotterpisten gibt es hier genug. Die sind zudem sehr praktisch als Abstiegsvariante.
Die Rocky Mountains in Kanada bestehen zu einem Großteil aus Schiefer und Kalkgestein. Auch Dolomit kommt vor.
Auf den Emerald Peak gelangen wir diesmal ganz ohne Steinmandeln, immer den leichtesten Weg wählend. Der Abstieg scheint auch logisch. Man läuft eine Lawinenbahn hinunter, die unten in einer Art Bachbett endet. Aber der Abstieg gestaltet sich mit der Zeit immer mühsamer.

Wegsuche relativ offen



Emerald Lake vorraus, das Lawinenfeld vor uns

Blumenwiese vor dem Emerald Lake

Natural Bridge

Camping ist kein Grund, sich kulinarisch zu kasteien. Sirloin-Steak-Salad


Es zeigt sich: die Kanadier stehen auf steile Pfade. Steinmandl finden wir hier absolut keine, doch auf der Karte ist ausnahmsweise mal ein Weg eingezeichnet. Doch Vorsicht: Markiert ist hier nichts! Die Wegsuche ist für Wanderer, die ausgeschilderte Pfade aus den Alpen gewohnt sind, sicher nicht leicht, markiert ist in Kanada grundsätzlich wenig, die „Trails“, die von den Parkverwaltungen ausgeschildert werden, sind zwar leichtes Gelände, führen aber zu 99% auf keine Gipfel. Will man das, ist eigener Spürsinn und gutes Kartenmaterial gefragt. Literatur zu unseren Touren in Kanada nennen wir euch gerne im jeweiligen Bericht, GPS Tracks gibt es auch, was genau dieses„Scrambling“ eigentlich ist, wird euch Philip ein einem eigenen Beitrag erklären.
Es wird daher nicht zu jedem Gipfel eine genaue Beschreibung des Weges geben, das ist zu viel Arbeit und bringt wohl auch nichts. Wir wollen euch lediglich einen Einblick geben in das Kanada abseits der beschilderten und überlaufenen Trails und zeigen, dass man auch ohne Seil und Gletscherquerungen spannende Berge besteigen kann (auch wenn wir diese beiden Dinge sicher beim nächsten Urlaub integrieren werden).

Ja und wie ist das mit den wilden Tieren? Laufen da nicht Bären rum?
Keine Sorge, auch darüber haben wir uns informiert und zu unserer „Bärenprävention“ wird es noch einen Beitrag geben. Einige Kanadier sind regelmässig alleine unterwegs und von vielen Kanadiern haben wir die Info: „Carry Bearspray for the worst case, all other things are bullshit!“
Wichtig ist, sich vor der Wanderung oder Tour zu informieren, ob Wege gesperrt sind oder gewisse Regeln herrschen. Es gibt z.B. auf manchen Trails die Regel, dass man nur zu viert losziehen darf. Oder die Regel, dass nur Wanderer mit Bearspray in besagtem Gebiet unterwegs sein dürfen. In Nationalparks herrschen andere Regeln als in Provincial Parks. Vor allem das Wildcampen ist speziell geregelt, hier gilt es, sich für das besagte Gebiet genau zu informieren.
Bitte haltet euch in Kanada an die Regeln! Es geht hier nicht darum, dass die Regierung jemandem etwas verbieten will, sondern es geht um Umweltschutz und Tierschutz. Und dieser ist unbedingt ernst zu nehmen. Denn bringt ihr euch in Gefahr, bringt ihr auch gefährdete Tierpopulationen in Gefahr. Und das muss nicht sein!

Zurück zur Tour: Am Gipfel sind wir zuerst alleine, atemberaubende Landschaften breiten sich vor uns aus. Unter uns glitzert der Emerald Lake, um den sich Touristenscharen herum wälzen. Spätestens jetzt wissen wir: Dieser Urlaub wird etwas ganz besonderes. Ein bisschen fernab von Menschenmassen und überfüllten Trails und dennoch nah dran an den Sehenswürdigkeiten und „besten Spots“. Und dies ist auch so ein Moment, wo wir dieses Land ins Herz schließen. Ein Moment, dem viele weitere folgen werden.
Dieses Land hat so viel für uns zu bieten, wir müssen wieder kommen. Wir freuen uns, wenn wir euch auch mit den nachfolgenden Berichten ein bisschen auf unsere Reise mitnehmen können und euch damit zeigen können, wieso diese wunderschöne Natur es wert ist geschätzt und geschützt zu werden.


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