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[Hochtour] Großer Geiger (3360m) über Warnsdorferhütte

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Ruhe und Einsamkeit in den Bergen
Es ist gerade stiller bei uns, Arbeit, Zeitdruck und ein etwas verschobener Fokus bei der Freizeitgestaltung machen die Touren rarer und kürzer. Da erinnert man sich gerne an vergangene Touren, wie zum Beispiel unsere Hochtour vor einigen Wochen auf den Großen Geiger.
Normal sind wir ja etwas menschenscheu, wer unsere Tourenberichte verfolgt wird merken: meist sind nur wir beide unterwegs, selten sind einige Freunde dabei. Große Gruppen sind so gar nicht unser Ding (außer wir kennen die Leute gut), Hütten ebenfalls nicht. Was für andere Gemütlichkeit birgt ist für uns teilweise anstrengend. Wir suchen Ruhe und Einsamkeit in den Bergen, gesellige Hüttenabende wiedersprechen dem ganz und gar.
Das soll nicht heißen, dass wir griesgrämige Gesellen sind, wir sind halt nur beschränkt mit unserer Freizeit und wir wollen sie bewusst und gezielt mit den Menschen nutzen, die wir wirklich mögen. Dani ist da noch eher für eine Hüttensause zu haben, während Philip hier mehr die Ruhe sucht. Wenn wir uns also bei einer Hütten-Gaudi ansetzen, dann muss es schon passen! Ein verlängertes Wochenende auf der Warnsdorferhütte ist also etwas ganz untypisches für uns. Wir wussten zwar schon vom Rettungstechnik-Training, dass wir mit einigen Mitgliedern der Gruppe ganz gut harmonieren, doch dass es dann doch so lustig werden würde, hatten wir uns eigentlich gar nicht erwartet.

Rauf auf die Warnsdorferhütte
Zu allererst sei gesagt: Die Warnsdorferhütte ist ein Eldorado für Seiltechnikkurse und Gletscherkurse, der Wirt selbst erfahrener Bergführer und die Einrichtung der Hütte ist auch auf Indoor-Training ausgelegt. Auch sind wir ja kulinarisch etwas anspruchsvoller, da haben viele Hütten leider sowieso keine Chance. Bei manchen Berghütten gibt’s halt einfach viel zu wenig Qualität, für viel zu viel Geld. Schon klar,… Transportwege, Abgeschiedenheit, pi pa po… für mich keine Ausrede qualitativ minderwertiges Essen zu servieren. Oder Fertiggerichte. Geht wohl gar nicht.
Doch nicht so die Warnsdorferhütte: Bodenständige Hausmannskost wird geboten, diese dafür mit Herz und viel Geschmack. Preislich ist die Hütte ebenfalls total in Ordnung, trotz ihrer Abgeschiedenheit fühlt man sich kulinarisch und menschlich gut aufgehoben. Die Spinatknödel waren herzhaft und frisch, die Schnitzerl ebenso. Und wenn Philip ein zweites Stück Schweinebraten nimmt, dann ist das das größte Kompliment an die Küche, das ihr euch vorstellen könnt!

Ich schweife ab. Die vielen Kalorien müssen ja erst noch verdient werden. Am Tag zuvor haben wir uns zur Übung gegenseitig aus Spalten gezogen, nun soll es endlich auf den Berg gehen.
Die Tourenbesprechung verläuft feucht fröhlich, der Morgen danach birgt für Einige das Grauen. Die Bezeichnung Morgengrauen kommt ja nicht von ungefähr. Mit Verspätung marschieren wir los. 



Erst einmal wach werden...

Morgensport auf dem Weg zum Gamsspitzl
Philip powert sich auf dem Weg zum Gamsspitzl so richtig aus, dann wir gewartet.
Vom Gamsspitzl wird abgestiegen zum Gletscher, wo wir uns anseilen und uns in 2 Gruppen zum Maurertörl aufmachen. Das Seil macht sich gleich beim Start bezahlt. Philipp hat es in der Spalte gestern so sehr gefallen, dass er gleich wieder in einer verschwinden will. Diesmal bleibt er aber bei der Hüfte stecken. Wir gehen einige Schritte nach hinten und ziehen ihn heraus. Die Spalten sind teilweise etwas schlecht zu sehen und spaltenreich ist das Kees hier wirklich.


Gamsspitzl


Spaltenreiches Maurerkees


Gletscher und Wetterkapriolen
Doch bald lassen wir diesen zerklüfteten Gletscher hinter uns und befinden uns am Maurertörl, wo eine kurze Kletterpassage erwartet. Dann steigen wir am Gletscher wieder in Richtung Süden etwas ab, queren eine steile eisige Passage und gelangen dann wieder auf flacheres Gelände. Wir queren weiter zum Großen Geiger, bis wir bei der Westflanke unterhalb des Gipfels stehen. Das Wetter ist mittlerweile von „es kommt heit no was“ zu „es ist gleich da“ umgeschwankt, eine Gruppe war vor uns unterwegs, die schon wieder am Abstieg ist. 

Abstieg vom Maurertörl, der Gipfel Mitte links im Bild

Blick zurück zum Maurertörl

Wir klettern die letzten Meter auf den Gipfel, die Steigeisen lassen wir diesmal im Depot zurück. Wir machen das erste Mal so richtig Pause, essen etwas, genießen den Blick zum Großvenediger. Wir stellen fest: Der Rhythmus der Gruppe hat uns gefallen. Wir sind alle ähnlich schnell und fit, ähnlich flink beim Klettern, das passt gut. Nichts schlaucht einen mehr, als nicht sein eigenes Tempo gehen zu können, gerade am Seil keine Selbstverständlichkeit. Nachdem wir auch die geographischen Details geklärt haben („ahhh, wir sind im untersten linken Eck von Salzburg!“), warten wir auf den zweiten Teil unserer Gruppe, der auch mit einer kurzen Verspätung auftaucht. Das schlechte Wetter taucht mit ihnen auf, denn nun beginnt es ein bisschen zu graupeln.



Ausblick vom Gipfel

Es zieht zu. Wir beschließen am Gletscher dicht zusammen zu bleiben. Durch dichte Nebelschwaden, die nur gelegentlich aufreißen, folgen wir unserer Spur wieder retour zum Maurertörl. Wir bewegen und schnell, denn es ist kühl. Und die Stimmung ist schweigsamer als beim Hinweg. Die Hütte und die Wärme rufen. Die Sicht ist jetzt gleich Null, Jürgen führt die Gruppe, ich bilde die Seilletzte. Oft sehe ich Jürgen nicht mehr, nur noch der Seilpartner vor mir ist zu erkennen. Gewitter sind ja auch angekündigt, wir beschleunigen unseren Schritt und hoffen, dass es wenigstens noch so lange aushält, bis wir beim Maurertörl sind.
Zurück am Gamsspitzl sind wir dank flotten Schrittes rasch, alle wieder etwas aufgewärmt. Der Nebel hat sich gelichtet, hier auf der anderen Seite des Törls ist es deutlich wärmer. Der Zirbenschnaps wird ausgepackt. Die Steigeisen verschwinden in den Rucksäcken. Der Rückweg zur Hütte ist nur noch Formsache. Der Schweinsbraten wartet.

FACTS zur Tour:
Start: Warnsdorfer Hütte
Ziel: Großer Geiger 3360m
Höhendifferenz ca. 1200hm
GPS Track folgt

Ein Danke an unsere Alpenvereinssektion Gmunden (speziell natürlich an Andi und Jürgen) und an die Wirtsleute der Warnsdorferhütte, es war wirklich a feine G'schicht! ;)

Links:
Alpenvereinssektion Gmunden
Warnsdorfer Hütte

[Klettersteig] HTL Klettersteig (C) auf den Aberfeldkogel

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Kurz aber knackig
Eine Hochzeit in St. Wolfgang steht am Programm, wenn das kein Anlass ist, eine Bergtour in der Gegend zu unternehmen, dann wissen wir auch nicht weiter?
Nachdem zudem noch ein Freund um kurz vor 6:00 morgens am Flughafen Salzburg abgeliefert werden will, steht einem frühen Start ebenso nichts im Wege. Dennoch: eine kurze Tour wird gesucht in der keine Überraschungen auf uns warten. Der Feuerkogel kommt uns da gerade Recht. Denn mit dem HTL Steig sollte sich etwas Kletterfeeling finden lassen und da wir den Zustieg natürlich per pedes absolvieren haben wir auch noch ein paar Höhenmeter absolviert.
Der Wanderweg auf den Feuerkoge ist überraschend hübsch. Von einem Skigebiet hätte ich jetzt schlimmeres erwartet. Gut, ab der Mittelstation darf man derzeit Bagger begutachten, die hochmotiviert Löcher graben um irgendwelche Rohre zu verlegen.
Das Plateau des Feuerkogels ist für ein kleines Skigebiet halt dementsprechend mit Infrastruktur versehen. Die Verunglimpfung der Natur hält sich in Grenzen, doch für gewöhnlich meiden wir genau solche Orte wie den Feuerkogel wegen seiner touristischen Attraktivität. Die Bahn befördert halt vom Wanderer bis zum Spaziergänger, bis zur Omi mit dem Rollator alle hier nach oben. Das ist prinzipiell schön und gibt Menschen die Chance sich ebenfalls an der Bergwelt zu laben, doch für uns ist so ein Remmi-Demmi halt eher nix.
Doch da wir ja vor der ersten Bahn schon am Plateau stehen, ist auf dem Feuerkogel heute noch Stille. Nur ein paar wenige Übernachtungsgäste sind schon unterwegs.

Von Erde, Dreck und Flucherei
Auch vor dem Alberfeldkogel sind wir heute die ersten die den Abstieg zum Klettersteig antreten. Daher haben wir die Ehre gleich mal Furchen in den Zustiegsweg zu ziehen. Der Zustieg zum HTL Steig ist hart erkämpft. Jedenfalls haben wir den Zustieg als „pain in the ass“ sondergleichen empfunden. Rutschig, steil und unsagbar erdig. Solches Gelände hassen wir. Wo sind hier nur die Felsen?

Einmal bitte Schuhe putzen und losklettern
Also stehen wir dreckig und genervt am Einstieg. Endlich. Schuheputzen ist angesagt. Denn mit den Erdbatzen, die sich in meinen Trailrunningschuhen gesammelt haben, komme ich keine 3m den Fels rauf. Ja, falsches Schuhwerk für einen Klettersteig, mag manch einer jetzt zu Recht argumentieren. Wissen wir ja eh. Aber wir wollen halt nachher auch zügig ins Tal fetzen. Also bleibt uns nichts anderes übrig als Erdklumpen aus dem Sohlenprofil zu klopfen und die ersten paar Meter den Fußeinsatz etwas vorsorglicher zu gestalten.

Schuhe putzen ist angesagt.


Ein Spaß, dieser Steig!

Ob der Steig den Zustieg rechtfertigt sei dahin gestellt. Jedenfalls ist er kurzweilig und gut angelegt. Das mag allerdings auch auf der Tatsache beruhen, dass hier zuvor eine alte Route verlaufen ist. Die Kletterroute über den Nordostpfeiler bewegte sich im IVten Schwierigkeitsgrad und war sicher ebenfalls sehr lohnenswert.
Schwer wird der Steig nie, nur ab und an muss man halt etwas zupacken. Der Ausstieg hingegen ist wieder ein Spaziergang am Grat und schon steht man auf dem Alberfeldkogel mit seinem großen Europakreuz.


Die Schlüsselstelle

An sich immer ganz gemütlich...

Dann auch mal gute Trittstifte.

Und man folgt der alten Route...

Panorama und Menschenandrang am Europakreuz

Retour über das Plateau
Schnell bahnen wir uns unseren Weg retour zum Feuerkogelplateau und düsen im Laufschritt in Richtung Tal. Es ist Mittag und wir kriegen jetzt doch etwas Stress. In 4h sollen wir in St. Wolfgang in der Kirche stehen, kampelt und g'striegelt. Und wir müssen doch noch einkaufen...




Der Steig folgt dem Pfeiler im Bild

Bledln am Bledigupf



FACTS zur TourStart: Ebensee Ortsmitte
Ziel: Alberfeldkogel (1707m)
Höhenunterschied: ca 1350hm
Distanz: 18km
GPS Track: HIER
Topo Klettersteig bergsteigen.at

[Know-How] - Unsere Top 5 Outdoor - Rezepte

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Willkommen zum Teil 2 von "The art of cooking without a kitchen"

Wir essen gerne und wir kochen gerne. Gutes und gesundes Essen bedeutet für uns Lebensqualität und Lebensfreude! Klar, dass wir auch im Camping-Urlaub darauf keinesfalls verzichten wollen.

Wie wir im Zelturlaub auf unserem Primus Kocher, trotz limitierter Küchenausstattung, dennoch allerhand schmackhaftes Essen gezaubert haben, dass erzähle ich euch wieder einmal im Magazin von Bergzeit... ;)

Bergzeit.co.uk

Übrigens, weitere Tipps und Infos zu unserer "Küchenausrüstung für unterwegs", könnt ihr HIER nachlesen.

[Bergtour] Höllengebirge über den Großen Totengraben (II+) und Abstieg über Hirschluckensteig

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Auf zu den Totengräbern
Wie die Tour vor der Hochzeit verlaufen ist, das haben wir euch ja schon mitgeteilt, was macht man aber post-Heirat? Eine Bergtour natürlich! An dieser Stelle sei nochmal erwähnt, dass bei einer Hochzeit im Salzkammergut alle Register gezogen werden, der Bräutigam wird da von den Mädels gestohlen und die Braut ebenso von den Burschen und um die Zeit dabei tot zu schlagen, muss natürlich allerhand hoch-geistiges verinnerlicht werden.
Hochmotiviert schwingen wir uns morgens (oder wohl eher vormittags) aus dem Bett und treten die Anreise ins Höllengebirge an, wo der Große Totengraben auf uns wartet.
Der Zustieg ist gut mit Steinmandln markiert, zuerst folgt man aber ohnehin noch einer Forststraße. Eventueller Restalkohol verdunstet spätestens hier ob der abartigen Sommerhitze. Die Wand sieht vielversprechend aus! Der Totengraben ist ein herrlich schattiges Gelände

Zustieg zum Großen Totengraben
Routenfindung gar nicht schwer.
Vor der Wand angekommen stehen wir zuerst etwas zu weit rechts. Komisch... sieht gar nicht begangen aus... also wieder runter. Bloß nicht nach unten schauen, Kopf hoch oder alles dreht sich. Das war sicher nicht der Obstler, es muss wohl doch die Höhe sein...
Was erspähen da die Augen?
Ein Bohrhaken und eine Höhle in der Mitte des Grabens. Der Weg zur Höhle seilversichert. AH! Menschliche Spuren also. Da gehts rauf!
Wir klettern los und die Route fügt sich ab diesem Moment ganz automatisch.
Schwungvoll geht es über gestuftes Gelände hoch, zuerst rechts an der Höhle vorbei, immer weiter hoch, die ersten Platten rücken näher. Es wird spannender. Die Stellen im 3ten Grad sind seilversichert, man kann, muss aber nicht zupacken. Es klettert sich schön im Totengraben.
Nun ein schottriges Gehgelände. Hier muss man weit nach links queren.
Man folgt dem gelben Schotter und findet alsbald wieder Seile. Die Stellen sind hier etwas ausgesetzter, dennoch wieder nicht wirklich schwer.

Die Höhle

Erste Platten

Hier nach LINKS, ganz leicht sichtbar die Seilversicherungen

Steil
Idyll und Einsamkeit
Nun hat man diese Stelle überwunden und ist auf der nächsten Felsstufe angekommen.
Hier wartet ein rustikaler Standplatz auf den Kletterer, der bei uns für Amüsement sorgt.
Es geht logisch an einem Band weiter, dann direkt nach oben.
Hier wird es ab und an ein bisschen schrofig, denn nun erreicht man wieder einen wunderschönen und grünen Kessel. Der obere Teil des Totengrabens ist idyllisch.


Oberer Teil des Totengrabens
Über Schotter geht es direkt auf die Mitte des Grabens zu, dann nach rechts in eine Art Canyon. Der Fels ist hier glatt und weiß gespült, offenbar führt diese Rinne im Frühjahr gerne Wasser. Weiter geht es dann linkerhand über einige Steilstufen zum Wandbuch hoch.

Blauer Eisenhut vor der Rinne
Blumen, Rinnen und die Schlüsselstelle
Nach dem Wandbuch folgt die Schlüsselstelle, die jedoch mit dem Seilen nicht schwerer als eine II+ sein sollte. Der Fels ist rau und griffig, wirklich schönes Klettergelände.
Vom Ausstieg ist der Weg weiter mit roten Punkten versehen, die direkt den Weg zum markierten Wanderweg weisen.

Die Schlüsselstelle direkt nach dem Wandbuch
Auch unterwegs ist der Totengraben mit roten Punkten markiert, die teils aber schon sehr verblichen sind.
Der markierte Wanderweg führt uns direkt zur Riederhütte, von dort weiter über vorderen und mittleren Kesselgupf zum Eiblgupf.


Am Kesselgupf

Ausblick zum Traunstein
Ab in die Hirschluckn!
Vom Eiblgupf ist es ein unendlich langer Hatscher über das Plateau bis zum Hirschluckensteig. Den wollen wir heute im Abstieg erkunden. Ein unmarkierter Steig wartet hier auf uns, einzelne Stellen sind auch seilversichert.

Blick in den Hirschluckensteig zum Langbathsee
Hirschluckensteig

Der Hirschluckensteig hat uns jetzt eher weniger gefallen, zu schrofig ist er uns erschienen und der Abstieg hat sich dann echt schon hingezogen.
Im Aufstieg mag er einem vielleicht etwas angenehmer erscheinen, doch für den Abstieg war es für unseren Geschmack zu viel loser Schotter und zu viel Gemüse.
Aber gesehen sollte man ihn schon haben, den Hirschluckensteig. Zudem er auch ganz fantastische Ausblicke bietet und die Runde mit dem Spaziergang an den idyllischen Langbathseen einen wirklich schönen Ausklang findet.

Hinterer Langbathsee

FACTS:
Start: Kurz vor dem vorderen Langbathsee
Ziel: Kesselgupf, Eiblgupf
Höhenunterschied: GPS Track Analyse gibt uns 2000hm aus, ich denke allerdings dass es etwas weniger sein müssten
Distanz: ca. 16km
GPS Track wie immer HIER

[Bergtour] Eisenkendlsteig (III) auf den Hohen Göll

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Diese Bergtour wird mir noch lange in Erinnerung bleiben. Nicht weil der Eisenkendlsteig so atemberaubend war (soll nicht heißen, dass er schlecht ist), sondern weil der Urlauberverkehr uns 2,5h unseres Lebens und vor allem meines Schlafs geraubt hat.

Wir sind zur Zeit ja wieder mal ein bisserl überarbeitet. Früh aufstehen ist denkbar anstrengend zur Zeit. Woher ich die Zeit für diesen Artikel nehme? Hm... ich knapse wieder einmal Schlaf ab. Blöde Idee wahrscheinlich. Für einen Artikel, den ohnehin nicht viele lesen.

Stabiles Wetter muss man nützen: Eine Hochtour soll es sein!
Zurück zum Thema: Wir düsen also wie geplant nach Ferleiten, wo wir auf die Hohe Dock wollten. Denkste! Die Polizei sieht das anders. Kurz nach Schwarzach die Kolonne: Totalsperre des kompletten Pinzgau. Der Iron Man findet statt. Es gibt keine Umleitung, sagt der nette Polizist. AHHH!
Die Tour für morgen wäre die Hochalmspitze. Sollten wir sie vorziehen? Wir haben kein Hochtourenzeug dabei. Klettergarten? Geht auch nicht. Denn: Wir haben gar nix dabei. Weil: Neues Auto und somit ist das gesamte Equipment gerade im Keller zwischengelagert. Hauptsache ich karre mein Kletterglumpert das halbe Jahr durch halb Österreich, aber genau dann, wenn man es bräuchte, liegt es zuhause herum.
Wir sind sowas von gefrustet. Wir drehen also mal um und fahren zur Tauernautobahn. Die Idee: wir könnten doch in die Schladminger Tauern. Auf der Autobahn die Ernüchterung. Der Tauerntunnel ist gesperrt und es staut kilometerweit zurück. Bis zu uns. Na toll. Wir rollen im Schritttempo bis zur nächsten Raststation und fahren wieder ab. Jetzt reichts! Es geht nun endgültig nach Hause.
Kurz eine Sekunde schlafen. Ich bin fertig.

Das Wetter ist so traumhaft. Irgendwas müssen wir doch machen. Und da gibt es etwas, was schon lange auf unserer Liste steht. Der Eisenkendlsteig wartet....

Was ist denn dieser Eisenkendlsteig schon wieder?
Der Steftensteig und der Eisenkendlsteig werden in einigen Führern als ident beschrieben. Laut anderen Beschreibungen zweigt der Eisenkendlsteig jedoch vom Steftensteig nach ca. 100hm nach rechts in eine Rinne ab. Andere Beschreibungen erwähnen einen Jagerwieslsteig (das Jagerwiesl ist eine grüne, idyllische Wiese inmitten der Westwand), der ebenfalls mit dieser Beschreibung des Eisenkendl ident sein sollte.
Wir gehen nun davon aus, dass Jagerwieslsteig und Eisenkendlsteig ident sind und früher als Abstiegsroute von einigen Kletterrouten in der Westwand des Hohen Göll genutzt wurden. Auch als Treibersteig soll der Jagerwieslsteig früher genutzt werden (daher auch der Name).
Der Name Eisenkendl (Eisenrinne, Eisenspan) würde hingegen wiederum darauf hindeuten, dass einige Versicherungen aus Metall zu finden seien, was wieder für eine Übereinstimmung mit dem Steftensteig (Steften = Stifte) spräche.
Wie dem auch sei: der Weg existiert und die Kletterroute "Alte Westwand (III+)" müsste in ihrem "historischen" Ausstieg (bevor die Abseilstände eingerichtet wurden) in eben diesen Weg münden.
Der Steig führt bis unter den Mannlgrat (schon nach Ende der Seilversicherungen) auf die sogenannte Göllleiten, über die man in einfachem Schrofengelände bis zum markierten Wanderweg aufsteigen kann.

Bitte den Weg nur mit äußerster Vorsicht begehen, man gefährdet unter Umständen durch Steinschlag auch die Kletterer in der Westwand!
Der Steig ist verwachsen, zwar mit Steinmandl markiert, aber alpine Erfahrung und Klettern im II-III Grad sind unabdingbar! Die Wegfindung ist gerade im leichten Gelände nicht einfach!

Auf zum Obersalzberg
Der Einstieg zum Eisenkendlsteig befindet sich in der Nähe der Scharitzkehlalm, wo wir dann so gegen 9.30 endlich auftauchen.
Zügig marschieren wir los. Eine Westwand haben wir gewählt und gut daran getan. Es hat schon wieder eine Affenhitze, wie so oft diesen Sommer.
Wir bewegen uns also auf die Westwand zu. Im Endstal ist Schluss, vor uns liegt der Klettergarten, wir queren nach links und schrauben uns eine Schotterhalde hoch. Dann stehen wir vor dem Einstieg, einer Rinne mit Eisenstiften (den sogenannten Steften).
Dieser Rinne folgen wir, bis sie in weitläufigeres Gelände mit viel Schotter über geht.
Folgt man diesem Gelände gerade nach oben, verfolgt man den Steftensteig, der direkt auf den Manngrat führt.
Findet man die Rinne (ca. 90hm über dem Einstieg), die nach Rechts ausquert (Steinmänner), dann gelangt man in den Eisenkendlsteig.
Nun folgen wir der Rinne. Kurz steigt man ab und quert unter einer Platte.

Die Rinne gilt es auszuqueren

Nun geht es weiter über eine Wandstufe mit Eisenstift und eine weitere Rinne hinauf (II+).
Im Zickzack geht es die Wand empor, immer halten die sich die Kletterstellen im zweiten Schwierigkeitsgrad. Man erreicht eine Scharte und steigt auf der anderen Seite wieder hinab.

Hier hinauf!

Rinne hinauf
Und dann hinunter, links an der Wand ein Drahtseil
Das Drahtseil verfolgen und dann weiter in einer Rinne. Jetzt folgt eine sehr sehr sehhhhhhr lange Rechtsquerung, dann trifft man auf Latschen. Hier mussten wir auch lange suchen, man steht in Gehgelände und alles ist leicht zu erklimmen. Doch man muss weiter nach rechts, de facto quert man fast die gesamte Westwand durch Latschengassen. Man verfolgt ein Bändersystem bis man eine Lärche erblickt.
Man befindet sich oberhalb der Zellerschlucht auf schottergefülltem Gelände, hier können die Kletterer in der Westwand gefährdet werden, also Obacht.

Auf zur markanten Lärche
Über eine Kletterstelle im IIten Grad geht es hinauf zur Lärche und dahinter wieder kurz hinunter in einen Kessel. Nun befindet man sich unterhalb des Jagerwiesl. Hier müsste nun auch der Weg der Alten Westwand einmünden.

Vor der Lärche
Wendet man seinen Blick nun nach links oben zur Wand, erblickt man im Rechten Winkel der Wand einen Kamin. Dieser wartet mit der Schlüsselstelle im 3ten Grad auf und ist alles andere als trivial. Wer diese Stelle umgehen möchte, kann dies im schrofigen Fels direkt hinauf zum Jagerwiesl tun (rechts vom besagten Kamin). Es sollten in der leichten Variante auch Haken zu finden sein, wir haben sie uns nicht angesehen.

Kamin III

Ausstieg zum Jagerwiesl

Ausstieg über Latschengassen
Vom Jagerwiesl geht es zuerst durch eine äußerst verwachsene Latschengasse, erst nachdem wir ein altes Seil finden, sind wir wieder sicher, menschlichen Spuren zu folgen.
Immer aufwärts, Steinmänner suchend arbeitet man sich den leichtesten Weg hinauf zur Göllleiten. Hat man die Göllleiten erreicht, kann man schon die Markierungen des Normalwegs sehen. Kurz vor dem Rauchfang (Abzeigung Schustersteig) gelangt man auf den Normalweg. Der Aufstieg auf den Göll ist ab hier nur noch Formsache.

Ausstieg

Blick vom Mannlgrat zum Jagerwiesl

Mannlgrat

Westwand im Licht
Der Weiterweg zum Göll zieht sich wie immer etwas, doch bald stehen wir auch am Gipfel. Der ist heute rege besucht und wir sausen gleich wieder nach unten. Über den Mannlgrat soll es gehen.
Wir geben ordentlich Gas und werden immer sehr freundlich von allen vorbeigelassen. Mitten am Grad treffen wir auch noch auf Bekannte Gesichter, das macht Freude!
Am Kehlsteinhaus trinken wir dann endlich das wohlverdiente Hopfenkaltgetränk.

Kehlsteinhaus
In alten Bezeichnungen findet sich noch die Schreibweise Göhl-Stein, Kehlstein bedeutet also "Stein, vor dem Hohen Göll".
Schon zu Zeiten der Fürstpröbste war der Kehlstein ein begehrtes Jagdrevier. 1936 kaufte dann Bormann den Kehlstein und gab den Auftrag zum Straßenbau. Ein repräsentatives Teehaus sollte es werden, das Eagles Nest. Es wurde Hitler zum 50ten Geburtstag geschenkt, er selbst war 8x im Kehlsteinhaus. Er fand es zu unsicher, zu exponiert und der damalige Aufzug war im wohl auch nicht ganz geheuer. Nur Eva Braun fand Gefallen am Kehlsteinhaus.
Heute finden mehr als 300000 Besucher im Jahr ihren Weg auf das Kehlsteinhaus (meist mit den dafür eingerichteten Bussen) um sich mit der Geschichte des Obersalzberg auseinanderzusetzen.

Abstieg:
Vom Kehlsteinhaus zur Ligeretalm gibt es noch den sogenannten Sappensteig, der in die letzte Kehre der Busstraße mündet. Da die Busse noch vollen Betrieb haben, machen wir den Umweg über den markierten Normalweg, wieder eine asphaltierte Straße und queren dann über die Kehlalm eine Runde um den Kehlstein herum zur Ligeretalm.
Nächstes Mal gehen wir dann wirklich den Sappensteig an, das sollte wesentlich flotter gehen.


FACTS:
Start: Scharitzkehlalm
Ziel: Hoher Göll bzw. Mannlgrat
Distanz: ca. 17km
Höhenunterschied: Laut Track ungefähr 1800hm
Track: Gibt es zu dieser Tour nur auf Anfrage. Danke für euer Verständnis.

[Bergtour] Hohe Dock (3348m) - Hitzeschlacht im Hochgebirge

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Eigentlich wollten wir ja wo anders hin...
Der Plan war ja irgendwie ein anderer, aber da ja der Verkehr am Samstag die geplante Hohe Dock ja vereitelt hat, musste sie am Sonntag nachgeholt werden.
Die Radl waren ja zum Glück schon im Auto, daher steht als Aufwärmrunde der Fahrt bis zur Vögerlalm nichts mehr im Wege.
Von der Vögerlalm weg gehen wir dann zu Fuß, obwohl es auf einer super Forststraße problemlos möglich wäre noch weiter mit dem Bike hoch zu gelangen (doch leider wie üblich Fahrverbot).

Hitzeschlacht beim Hüttenzustieg
Zur Schwarzenberghütte auf 2267m sind schon mal 1100hm zu absolvieren, bei der heutigen Hitze eine echte Qual. Der Weg ist zwar recht hübsch, man überquert einige Bäche und die Steigung ist durchwegs recht moderat, doch die Sonne ist heute unbarmherzig. Mir geht es heute ganz und gar nicht gut, fit ist echt was anderes.
Schon unterhalb der Hütte ist mir irgendwie schlecht und ich habe das Gefühl komplett zu dehydrieren. So viele Müsliriegel wie heute, haben wir schon lange auf keinem Anstieg mehr verzehrt. Ich vermute irgendwie, dass mir von der gestrigen Tour ein bisschen Nachwirkungen hängengeblieben sind. Ich war zwar der Meinung ausreichend getrunken zu haben, aber mit Hitze komme ich halt überhaupt nicht klar und wahrscheinlich habe ich es wieder einmal unterschätzt. Zudem hab ich mein geliebtes Sonnen-Käppi beim Pidinger verloren, ohne Sonnenschutz bei diesen Temperaturen herumzulaufen, bekommt mir also offenbar auch nicht gut...


Die markante Hohe Dock


Bachquerungen


Schwarzenberghütte und Gipfelfinale
Wie dem auch sei, wir düsen an der Hütte vorbei und nun queren wir gefühlte tausend Stunden am Fuße der Dock entlang. Wir sind schon so hoch gekommen und es ist immer noch SAUHEISS! Das geht auf keine Kuhhaut, ich laufe schon im Sport-BH herum und Philip hat auch kein Shirt an. Das wird für uns wohl der erste 3000er ohne T-Shirt. ;)
Fluchen hört man uns heute viel.
Affenhitze am Gipfelgrat
"Sauheiß", "Dreckhitze", "Oaschfad" sind einige Vokabel, die den Weg von der Schwarzenberghütte zum Remsschartl und unser Empfinden beschreiben.

Warum gehen wir bei der Hitz' eigentlich keine Nordwand?
Diese und Fragen ähnlicher Art bewegen uns auf dem Weg zum Gipfel.
Nun kommen uns die ersten Menschen beim Remsschartl im Abstieg entgegen. Dank Hütte waren die alle wohl etwas früher unterwegs und einige wenige haben die Dock heute auch vom Tal aus begangen und waren dabei wesentlich früher dran als wir. Gute Entscheidung.
Selbst am Grat zur Hohen Dock ist es heiß ohne Ende, auch die Seilversicherungen greifen sich schon fast zu warm an. Gut, dass diese im Aufstieg nicht unbedingt essentiell sind, sich aber im Abstieg über die plattigen, schotterbedeckten Steine ganz gut machen. Es geht halt einfach schneller, wenn man ein Seil zum anpacken hat.


Gipfelanstieg

Wiesbachhorn



Weil wir Grate einfach lieben!
Der Gipfelgrat zur Dock ist landschaftlich wundervoll, für schwindelfreie Leute natürlich kein Problem. Allzu sehr ausgesetzt fand ich den Grat jetzt nicht, nur gegen Ende hin wirds ein bisserl enger. Es sind aber an den knackigeren Stellen ohnehin immer Seilversicherungen.
Aber mit Einschätzungen in Punkto "ausgesetzt oder nicht" bin ich jedoch generell vorsichtig, was ich als Gehgelände, "wenig steil" und "nicht ausgesetzt" empfinde ist nicht repräsentativ.

Wie auch immer man das dort oben empfinden mag, die Aussicht ist jedenfalls spektakulär!


Grat mit Aussicht

Remsköpfl

Reißende Sturzfluten
Mir behagen dafür andere Dinge gar nicht, und die machen mich viel unrunder als Grate, wo es links und rechts nach unten pfeifft: Bäche queren!
Der Wasserstand, der zuvor im Aufstieg gequerten Bäche ist nämlich über den Tag nun etwas angestiegen, die Steine auf denen wir morgens über den Bachlauf getänzelt sind, sind nun komplett mit Wasser überspült. Wer mich kennt weiß, dass Wasser von allen Elementen mein größter Erzfeind ist.

Ein bisserl nasse Füße sind ja kein Problem, aber ich habe bei reißenden Bächen immer das Gefühl, dass es mir die Füße wegzieht. Zugegeben: ich habe mehr Angst um meine Kamera als um mich, aber dennoch sind mir wackelige Steine bei Bachquerungen einfach suspekt.

So holen wir uns also zweimal nasse Füße: einmal weiter oben hinter der Hängebrücke, da muss man halt einfach auf den Stein steigen, der nun 10cm unter dem Wasser liegt und einmal weiter unten, kurz vor der Vögerlalm. Heute ist das halb so wild, es hat ja eh über 30 Grad und so schnell wie heute, wird der Schuh an anderen Tagen wohl nicht trocken werden. Kurz spielt man bei dieser Hitze ohnehin bei dem Gedanken, ob man sich heute nicht doch lieber in den Bach legen sollte, als darüber zu springend...
Philip tut sich wie so oft leichter bei Bachquerungen, mit längeren Beinen springt sich's halt auch besser über breite Bäche. Zwerge klar im Nachteil. Ich komme mir hier immer zurückversetzt in den Turnunterricht vor. Und ratet mal, wo ich immer ganz mies war? Richtig, Weitsprung natürlich.

Spektakulärer Bergrettungseinsatz
Auf der Schwarzenberghütte war zuvor auch noch die Hölle los. Gemütlich beim Radler auf der Terrasse sitzend, röhrt auf einmal der Polizeihubschrauber herbei. Was ist da los?
Die Hüttenleute springen auf. "Der hat jetzt aber lange gebraucht!" Dann erfahren wir, dass vor fast 2h jemand angerufen hatte, sein Freund hatte sich verstiegen und wäre in einer steilen Felswand gelandet, könne weder vor noch zurück. "Sollen wir die Bergrettung rufen?" haben die Hüttenleute gefragt, aber das wurde dankend abgelehnt. Nachdem die Nummer des Ortsstellenchefs noch weitergegeben wurde, war schon wieder aufgelegt worden.
Offenbar wurde die Bergrettung dann aber doch gerufen und kam in Form des Polizeihubschraubers mit einem Rettungsmann. In einer beeindruckenden 10-minütigen Blitzaktion wurde der verstiegene Wanderer mittels Seilwinde geborgen.
Der Heli-Pilot ist wirklich beeindruckend zackig geflogen, den Bergretter hat's unten am Tau hängend nur so durch die Luft geschmissen, wir haben das ganze mit dem Radler von der Hüttenterrasse beobachtet. 3 junge Bergrettungsmänner, die zufällig auf der Hütte standen, haben uns Gesellschaft geleistet.
"Das nenne ich gemütlichen Einsatz, mim Radler in der Hand und barfuß!" 


Die jungen Herren sind ja halt auch privat auf der Hütte, da darf man schon mal entspannen und die Kollegen arbeiten lassen, es ist ja eh immer genug zu tun in Österreichs Bergen.
Der Hubschrauber landet gleich neben der Hütte, der Wanderer ist unverletzt geborgen und der Hüttenwirt bringt Wasser als Erstversorgung. Alles gut ausgegangen.
Man kann sich gar nicht genug bedanken bei den ehrenamtlichen Bergrettern. Und vielleicht mal ein bisserl Geld locker machen... (Förderer der Bergrettung werden, nur so, als Anregung)

Für uns ist es Zeit ins Tal zu gehen, bevor die Abendgäste eintrudeln.

FACTS:
Start: Ferleiten
Gipfel: Hohe Dock (3348m) und Remsköpfl (2639m)
Höhendifferenz: ca 2400hm
Distanz: 24,5km (davon 6km mit dem Radl)

Fazit: Schöne, einfache und gletscherfreie Hochtour, die ideal als Solotour machbar ist. Rad von Vorteil. Auch wenn's heiß war, hat's uns gefallen, denn Landschaftlich bettet sich die Dock in ein atemberaubendes Panorama ein. Tipp wäre auch noch die Überschreitung von oder zur Glocknerin...




[Wanderung] Kührointalm - Rinnkendlsteig und St. Bartholomä Sagenhaft!

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Mehrere Varianten der alten Sage erzählen die Geschichte vom König Watzmann. Doch eines haben alle gemein: Ein grausamer Mann, muss er gewesen sein.

Watzmann war sein Name, Liebe und Menschlichkeiten waren im fremd, seine größte Leidenschaft war die Jagd. Er tobte mit seiner Gefolgschaft durchs Land, gefolgt von seinem rauen Weib und seinen Kindern, die er zu Bosheit verzog. Mit seinem Jagdtross zerstörte er Felder und Saat.
Eines Tages jagte der König wieder und traf auf ein Hirtenhaus im Wald, wo die Hirtin mit dem Kinde saß. Neben ihr der treue Hund und der Hirte ruhte im Haus.
Der Jagdlärm weckte den  Hirtenhund, der aufsprang und einer des Königs Rüden biß ihm sofort die Kehle ab, während ein anderer Rüde das Kind angriff.
Der König indes lachte.
Der Hirte sprang aus der Hütte, eilte seiner Familie zur Hilfe und erschlug den liebsten Hund des Königs. Da kannte dieser kein Halten mehr und hetzte seinen Tross auf die Hirtenfamilie.
Beeide sanken zu Boden und wandten sich mit einem schrecklichen Fluchschrei zu Gott. Nun fand alles ein Ende.
Dumpfes Grollen erklang in Höhen und Tiefen, wildes Heulen ertönte und der Geist der Rache fuhr in die Hunde des Königs. Jetzt gingen sie auf ihn und die Königin los. Auch alle sieben Kinder fielen den Hunden zum Opfer, sodass ihr Blut zu Tale rann, dann stürzten sich die Bestien in den Abgrund.
Doch die toten Leiber erstarrten zu riesigen Bergen und so steht er da bis in alle Zeit, der König Watzmann, erstarrt zu marmorkaltem Stein und neben ihm seine Frau und seine Kinder. In der Tiefe ruhen die Becken der beiden Seen, in welche das Blut der Königsfamilie floss... der Königssee, der größte davon.
Der Berg, von dem hinab die Königshunde den Abgrund fanden wird heute Hundstod genannt und so erntete König Watzmann den Lohn für seine Taten.
[Deutsches Sagenbuch]

Eine schauerliche Geschichte zu einer so wunderschönen Landschaft...

Davon lassen wir uns doch nicht abschrecken?

Viele Möglichkeiten gibt es um den Königssee zu erkunden. Für Wanderer, Kletterer und Bergsteiger ist alles dabei. Wer es relativ gemütlich angehen will, schöne Ausblicke erhaschen möchte und mit versicherten Steigen kein Problem hat, dem sei der Rinnkendlsteig ans Herz gelegt. Mit dem Boot gelangt man nach St. Bartholomä und hat dann ca. 850hm über den teils versicherten Rinnkendl Steig vor sich (Tiefbicke zum See sind garantiert), bevor man die Achenkanzel, einen wundervollen Aussichtspunkt erreicht.
Von der Achenkanzel gelangt man zur idyllischen Kührointalm, die nicht nur vorzügliches Panorama, sondern auch vorzügliches Essen bietet.
Hier finden sich Mountainbiker und Wanderer geichermaßen um die Natur und Ruhe, im Angesicht der Watzmannfamilie zu genießen. Keine Spur von der Grausamkeit der Watzmannsage ist hier zu spüren.
Die Kührointalm ist übrigens die, auf 1420m höchstgelegene Info-Stelle des Nationalpark Berchtesgaden.
Auch für Kinder ist die Kührointalm ein idealer Anlaufpunkt, man erreicht sie auch über die Wimbachbrücke (über die Schnapbachalm) oder über den breit ausgebauten Weg vom Königssee herauf (alle Wege hier sind auch Kinderwagentauglich, aber teilweise steil). Vom Königssee herauf (oder hinunter) kann man noch einen Umweg über die Grünsteinhütte und den Grünsteingipfel machen, es führt jedoch auch direkt ein Forstweg von er Kühroint zum Parkplatz (teils etwas größere Steigung).
Übrigens: Auf der Kührointhütte kann man auch übernachten.

Wir sind den Rinnkendlsteig hinunter gangen, ich empfehle aber aus folgendem Grund die umgekehrte Version:
Kommt man im Sommer gegen 14.00 in St. Bartholomä an, darf man sich in jedem Fall ca. 1h für das Boot anstellen, dass einen retour nach Schönau bringt. Daher empfiehlt es sich ein frühes Boot (weniger Andrang bzw. werden bei der Hinfahrt die Karten mit genauer Uhrzeit vergeben) von Schönau nach St. Bartholomä zu nehmen und dann hinauf zur Kühroint zu gehen. Zudem das Mittagessen auf der Kühroint sicher kostengünstiger und vor allem ruhiger ausfällt als im, von Touristen überrannten St. Bartholomä.
Für Fotografen: das Licht ist morgens in Bartholomä einfach besser als um die Mittagszeit. ;)

Woher kommt aber eigentlich der Name Rinnkendlsteig?
Der obere Graben, durch den der Steig führt heißt Rinnkendl. Kendl ist der alte Ausdruck für Röhre oder Rinne, somit ist der Rinnkendlsteig einfach nur eine Aneinanderreihung von zwei bedeutungsgleichen Ausdrücken.

Mein Tipp: Macht bei einem Besuch am Königssee auch einen Ausflug zum Obersee, der ist nämlich wirklich ebenso eine Reise wert!

Zusammenfassung der Runde:
Schönau - Kühroint - St. Bartholomä über Rinnkendl - retour mit dem Boot
Höhenmeter ca. 900hm
Distanz: ca. 10km
Zeit: in aller Ruhe ca. 5-6h

Ausblick von der Achenkanzel

Im Rinnkendlsteig

Königssee

Königssee mit St. Bartholomä

Kührointalm

Mehr Berichte rund um das Reich des Watzmann haben wir hier für euch:





[Bergtour] Traunstein über Zierlersteig (II)

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Es gibt ja schon viele Berichte über den Zierlersteig, doch dieser Traunsteinbesuch sollte im Zeichen von etwas Besonderem stehen:
Gabriel und Moritz von Bergaufundbergab starteten am Vortag ihr Projekt "24h Traunstein" und ich wollte beim Finale mit dabei sein.

Der Zierlersteig sollte es heute werden und dieser verbindet den "narrischn" Gabriel und mich insofern, als dass wir diesen Steig gemeinsam vor zwei Jahren das erste Mal (nach einigen Startschwierigkeiten) erkunden durften. Schon damals ist in Gabriel das Traunstein-Fieber entflammt, das sich bis heute nicht gelegt hat. Im Gegenteil.
Aus dem Fieber ist eine Manie geworden und eine Leidenschaft, die wohl so manche Ehe dringend bräuchte. Verrückt genug dieses närrische Treiben mitzumachen und noch zu intensivieren, ist Moritz, der Zweite im Bunde des dynamischen Duos. Und so kam es, dass die beiden Jungspunde den Traunstein in 21h und 28min über 7 verschiedene Wege 7x erklommen.

Wir geben uns heute mit einer einzigen Besteigung zufrieden, um die Beiden gemeinsam mit Hans (Leebtastisch) am Gipfel zu empfangen. Christoph begleitet mich auf den Gipfel und stellt sich zudem als Fotograf zur Verfügung.
Einige Zeit warten wir gemeinsam mit Hans am Gipfel, gemütlich liegen wir in der Sonne und tauschen Berg-Geschichten aus. Dann laufen Gabriel und Moritz uns auch schon entgegen. Wie nahe Schmerz, Freude und Leidenschaft beieinander liegen können, dann erzählt euch Gabriel selbst: 24h Traunstein

Wer jetzt noch wissen will, wie er am Besten über den Zierlersteig nach oben gelangt, der mache sich bewusst, dass es sich hier um einen unmarkierten Steig handelt. Zwar weisen Steinmänner oftmals den Weg und der Steig ist auch deutlich ausgetretener als noch vor 2 Jahren, doch die Kletterei im IIten Grad lege ich dennoch nur jenen ans Herz, die über etwas alpine Erfahrung verfügen. In der Zierlerrinne (oder Zierlerin, wie sie auch genannt wird) haben sich schon einige verstiegen und auch noch vor der Schlüsselstelle wartet einmal ein abdrängender Felsblock, wo nun (nach einem rezenten Unfall) neue Bohrhaken vor dem freien Fall schützen können.

Fakten und Track zur Tour gibts heute nicht, dafür einige Impressionen:


Schlüsselstelle


Zierler-Rinne


Schön schattig ist die Zierlerin

Entzückende Ausblicke

Gleich ist es geschafft!
  
Freudestrahlend am Gipfel

Nun darf relaxt werden...

Doch die Hütte ruft...

Das Bier wird warm!

[Hochtour] Hochalmspitze (3370m) über Detmoldergrat - Die Tauernkönigin

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Ab nach Kärnten!
Die Hochalmspitze stand ja schon länger am Programm. Der Urlaubsverkehr über die Tauernautobahn hat aber schon so manchen Ausflug durch den Tauerntunnel vereitelt und uns stattdessen auf nicht mindere Ziele, wie die Hohe Dock ausweichen lassen.
Frühaufsteher sind wir in letzter Zeit auch nicht gerade gewesen, da war es also nur gut, die Hochalmspitze ein bisserl zur Seite zu schieben und zu warten, bis der Reiseverkehr abebbt und der erste Schnee die Mehrzahl an Gipfelaspiranten vergrault.
Und so schafft man es, die Hochalmspitze dann etwas mehr für sich zu haben...

Mit Christoph haben wir gleich noch einen fitten Tourenpartner auserwählt, der sich kurzerhand unsere Couch zum Basecamp umfunktioniert und mit uns den langen Weg zum Gößgraben antritt. Nach ein, zwei, drei Glaserl Bier am Vorabend fühlen sich die Muskeln dann aber heute etwas minder frisch an, aber was solls: selber Schuld.
Philip ist natürlich fit wie eh und je und legt ein Tempo vor, dass selbst der Fahrtwind Angst bekommt.


Kurz vor der Gießener Hütte

Bis zur Hütte halten wir noch mit, dann beginnt der Kaltstart sich zu rächen. Tempo rausnehmen ist angesagt. Die Gießener Hütte ist ruhig gelegen, bis auf die Aspiranten der Hochalmspitze und einigen Weitwanderern ist hier wohl eher wenig los. Tagesgäste sind eher rar gesät, die tummeln sich drüben auf der Mautstraße. Durch die Zufahrtsstraße kann die Hütte natürlich auch mit dem Rad erreicht werden, verkürzt natürlich dann signifikant den Abstieg, ist aber nicht minder anstrengend im Aufstieg. Als eigenständige Bike Tour ist das Ganze eher weniger interessant, da die Zufahrt durch den Gößgraben eine gar schwindlige und langwierige Angelegenheit ist.

Auf zum Detmolder Grat!
Von der Hütte folgen wir erst einmal dem Schild in Richtung Hochalmspitze. Dann teilt sich der Weg und wir dackeln weiter dem Schild nach. Noch eine Abzweigung liegt vor uns und hier müssen wir uns links halten. Wir wollen ja zum Detmolder Grat.
Über endlos scheinendes Blockgestein geht es weiter bergauf. Im Hinterkopf haben wir ein paar Tourenbeschreibungen. In allen wird das Trippkees kurz vor dem Einstieg zum Klettersteig begangen. Auch auf der Kompass Karte sind die Wegspuren noch über den Gletscher eingezeichnet. Wir laufen also immer weiter den Markierungen nach und überlegen immer wieder, wo zum Geier es Sinn machen würde, auf diesen verflixten Gletscher zu krabbeln. Man kommt doch auf dem Grat so viel schöner und ganz leicht weiter?
Und wir gehen weiter und weiter und weiter und... stehen auf einmal im Klettersteig. Hm...  Die Seilversicherungen starten auf einem kleinen Podest, einige Meter darunter liegt ein großer Bergschrund und riesige Spalten. Wer will da freiwillig drüber?

Blockgestein

Dann endlich der erste Schnee



Recherche im Nachhinein macht uns schlau
Offenbar wurde der Zustieg zum Klettersteig 2012 wegen des Gletscherrückganges komplett auf den Grat verlegt und markiert. Eine Gletscherbegehung ist also unnötig. Somit hat man, abgesehen vom steilen Schneefeld bei den Steinernen Mandln auf dieser Tour keinen Gletscherkontakt. Und das steile Schneefeld bei den Steinernen Mandln führt nach einigen Metern auf Blockgestein und wird normal seilfrei begangen. Einige Leute seilen hier auch ab, wir haben uns im sulzigen Schnee mit dem Pickel beholfen.
Ich halte das frei nach dem Motto: was ich mit Ski noch runterfahren würde, kann ich auch zu Fuß gehen. (Als Anhaltspunkt: ich bin eher ein Schisser in Punkto steile Skiabfahrten). Bei komplett blankem Eis sind natürlich Steigeisen anzuraten, doch die waren heute wirklich nicht nötig.







Am Grat



Doch zurück im Programm. Wir sind ja erst beim Detmolder Grat.
Der ist mit der Schwierigkeit C bewertet und wartet durchwegs mit einigen knackigen Passagen auf. Ich bin schon leichtere C-Steige gegangen, erschwert wird der Steig durch die (an einigen Stellen) ausgeklügelt dämliche Seilführung in manchen Punkten, wo wir das Seil dann im wahrsten Sinne links liegen gelassen haben. Wer sich allerdings am Seil sichern möchte, der muss leider der Seilführung folgen und kann sich auch darauf gefasst machen, dass das Drahtseil an einigen Stellen ziemlich lasch durchhängt und einige Versicherungspunkte sich ebenfalls schon aus dem Fels herausgearbeitet haben und lose hängen. Das trägt natürlich auch noch zur Steigerung der Schwierigkeit bei, denn an einem lasch hängenden Seil zieht man sich nicht mal so einfach hoch.
Doch mit einem kann der Steig garantiert Punkten: Ausblick, Spaß und Blockgestein!
Der Detmolder Grat ist halt alter Klassiker. Der letzte Aufschwung auf den Gipfel gibt sich noch einmal knackig und das war es dann.
Die Tauernkönigin begrüßt uns wohlwollend.






Warum heißt die Hochalmspitze eigentlich Hochalmspitze?
Natürlich steckt, wie so oft, eine Sage dahinter. Die Einheimischen des Mallnitzer Tals erzählen sie sich noch heute. Die Sennleute wurden in ferner Vergangenheit auf ihren fetten Hochalmen übermütig und gotteslästerlich und ein göttliches Strafgericht mit Blitz und Donner zog über sie. Nachdem die Wolken verschwunden waren, lagen die Weiden unter vier dicken Eispanzern begraben. Die schlimmsten Sünder sind zu den Steinernen Mandln erstarrt.

Erinnert euch das nicht ebenfalls an die Sage von der "Übergossenen Alm" am Hochkönig?

Die Tauerkönigin hat schon vieles ausgestanden.
Fast wäre sie noch von der Skiindustrie missbraucht worden, die Lifte standen schon bereit, bis der Kärntner Alpenverein bei einer Versteigerung 1988 die komplette Hochalmspitze kaufte. Ein Schnäppchen für 1.120.000 Schilling!
Da steht sie nun, eingebettet in 4 Gletscher und wacht über das Mallnitzer Tal: Ihre Majestät ist ein, im wahrsten Sinne des Wortes, wertvoller Berg.

Der Abstieg zu den Steinernen Mandln ist vergleichsweise einfach.
Unterschätzen sollte man auch den Abstiegsweg nicht, ein teilweise versicherter Steig (B) führt den Grat hinab, teils sind ausgesetzte Stellen dabei. Das letzte Stück Seil führt wie gesagt direkt zum Schneefeld, wo je nach Bedingungen Sulz, Eis oder eine Randkluft warten. Hier kann abgeseilt werden oder wie bei uns, mit dem Pickel abgestiegen werden. Beim Abseilen sollte man sicher 50-60m einkalkulieren, will man wirklich ganz nach unten auf flaches Gelände gelangen. Mit einem Seil kommt man also sicher nicht komplett nach unten, macht aber den steilsten Teil schon mal gut.
Die Krux dieses Anstiegs liegt also in diesem kurzen Bereich und wer gedenkt über diesen Weg aufzusteigen, der sollte sich bewusst sein, dass das Schneefeld morgens sicher oft noch sehr knusprig gefroren sein kann.


Abstieg



Steinerne Mandln




Vom Schneefeld ist der Abstieg nun trivial. An einem Bergsee vorbei und über viel Blockgestein, führt uns der Weg, wie auch schon am Grat deutlich markiert, retour zur Hütte. Dort wird eine regenerative Pause eingelegt, Cola und Hopfenkaltgetränk stellen unsere Kräfte wieder her. Der Abstieg ins Tal geht schnell von statten und dann dürfen wir uns wieder auf die langwierige Fahrt durch den Gößgraben freuen.
Handyempfang ist da drin im Tal übrigens keiner, auch auf der Hütte herrscht herrliche Abgeschiedenheit. Ein Paradies also für alle, die es gerne etwas abgelegen haben.

Wir haben uns bei diesem Ausflug ein kleines bisserl in Kärnten verliebt und stellen fest: da müss' ma wieder hin!

Facts der Tour:
Start: Am Ende des Gößgraben, unterhalb vom Gößkarspeicher (knapp unter 1700m)
Ziel: Hochalmspitze 3370m)
Höhendistanz: ca 1700hm (das GPS spuckt uns 1900hm aus)
Distanz: 15,5km
GPS Track der Tour: HIER

Fazit: Die Hochalmspitze ist wirklich ein Highlight und zahlt sich auch im Spätsommer aus, da nach dem ersten Schneefall der Ansturm nicht ganz so hoch ist. ;)

[Bergtour] Breithorn Südanstieg bis Weißbachscharte

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Der Südanstieg auf das Breithorn stand ja schon länger auf unserer Liste und erscheint uns aufgrund der vorherrschenden Verkehrssituation gerade Recht. Nachdem ja mit dem Auto derzeit nicht vernünftig nach Deutschland zu reisen ist, bzw. die Tauernautobahn auch immer wieder sagenhaft verstopft ist, weichen wir über das kleine Deutsche Eck aus und begeben uns nach Maria Alm.
Das Breithorn lockt mit einem Steig auf der Südseite, der sich meist in I-IIer Gelände durch die Wand zieht. Eine Kletterstelle wartet mit dem IIIten Grad auf, diese kann jedoch vermutlich rechts umgangen werden. Heikel ist auch eine Passage, die zwar nicht schwer, aber ausgesetzt abzuklettern ist, wer damit Probleme hat, sollte die Umgehungsvariante wählen, welche auf brüchigen Bändern um den Gratturm führt. Diese Bänder sind aber gerade in Herbst und Frühjahr oft noch vereist, da sie westseitig um die Schlüsselstellen herumführen.

Erst mal gemütlich einlaufen...
Zunächst folgen wir noch dem Steig zum Riemannhaus, erst kurz vor der Materialseilbahn zweigt unser Steiglein links weg. Bis nach Saalfelden könnten wir jetzt hinüber queren, doch bald schon teilt sich wieder ein Steig nach rechts ab. Hier findet sich auch ein kleines Holzschild mit der Aufschrift „Breithorn Südanstieg“. Dem folgen wir natürlich und gelangen über Schrofen und Latschengassen zur Wand. Nun wird wieder entlang der Wand in südliche Richtung gequert.
Die Wegfindung ist grundsätzlich sehr leicht, da der Weg mit roten Markierungen durchgehend gekennzeichnet ist. Auch die Umgehungsvariante ist in unübersehbaren, großen Buchstaben angeschrieben. Verlaufen kann man sich bei dieser Route also nicht.

Das Breithorn vom Zustieg gesehen

Einfach zu finden...

Zustieg zur Wand

Querung








Der enge Kamin

Abklettern


Eine Tour fürs Auge!
Was bleibt ist eine wunderschöne Bergtour mit etwas Kletterfeeling und natürlich dem grandiosen Panorama, das dem Wanderer wie üblich in Maria Alm geboten wird.
Pausenlos steht man an spannenden Aussichtspunkten, Tiefblicke tun sich auf und spannende Felsformationen laden zum Fotografieren ein.
Die Schlüsselstelle sieht ebenfalls interessant aus, ein langer und enger Kamin wartet mit zwei Bohrhaken auf. Ein bisserl Klettertechnik sollte man für diese Variante durchaus mitbringen.
Die Abkletterstelle ist technisch einfach, doch etwas luftig. Zu Beginn findet sich eine Bandschlinge an einem Schlaghaken, es kann also hier auch bei unsicheren Gehern nachgesichert werden, wenn nötig.
Oben auf dem Breithorn empfängt uns heute frostiger Wind, die Sonne hat sich auch schon versteckt. So kühl hätten wir es uns nicht vorgestellt.



Saalfelder Höhenweg zur Weißbachscharte

Der Plan wäre ein Weiterweg zur Weißbachscharte. Wir überlegen noch. Ist das nicht zu lange? Wir gehen erst mal weiter auf das Mitterhorn und wollen dort noch kurz beraten.
Eine Einheimische rät uns dazu weiterzugehen. Mit den Worten „Ihr seits eh flott!“ meint sie, dass es jetzt retour eh fast schon gleich weit wäre. Naja, dann gemma halt! Angeschrieben ist der Höhenweg vom Mitterhorn (2491m) bis zur Weißbachscharte mit 2h, die absolvieren wir gleich mal in der Hälfte der Zeit. Das hätten wir uns nicht gedacht! Der Weg sieht wirklich weit aus, doch nach den ersten versicherten Metern zum Äulhorn (2481m) wird das Gelände einfacher und wir können ordentlich Gas geben. Vom Äulhorn geht es noch bis zum Achselhorn (2467m), bevor sich der Weg hinab in die Weißbachscharte zieht. Von der Weißbachscharte könnte man zur Peter-Wiechentalerhütte hinuntersteigen. Das tun wir natürlich nicht, sondern wir halten uns wieder in östliche Richtung und gelangen so auf das Plateau des Steinernen Meeres. Praterstern heißt die Kreuzung, wer hier allerdings wie in der Hauptstadt auf die U-Bahn wartet, der wird enttäuscht sein. Von hier zum Riemannhaus sieht es zwar lange aus, die Gegensteigung ist aber moderat und so ist diese Passage (Eichstätterweg) ebenfalls in weniger als einer Stunde absolviert.

Mitterhorn



Der Watzmann von der anderen Seite

Achselhorn

Plateau zurück zum Riemannhaus

Im Riemannhaus kehren wir nur kurz ein, denn die Wolken im Süden werden immer mehr. Auf Regen haben wir heute so gar keine Lust und daher sausen wir schnell den Steig hinunter, wo sich schon allerhand Leute tummeln. Jeder will hinab ins Tal, bis auf wenige Übernachtungsgäste kehrt heute am Riemannhaus Ruhe ein.
Wir sind zufrieden. Endlich mal eine Bergtour, wo wir wieder früher nach Hause kommen: Denkste! Wir dürfen uns neben dem Saalachsee in den Stau stellen. Baustellenwarterei ist angesagt. Das macht uns heute aber gar nicht so viel aus, denn wir sind mit dem schönen Tourl ganz und gar mit uns selbst versöhnt.


FACTS:
Start: Parkplatz Riemannhaus (Maria Alm)
Ziele: Breithorn (2504m), Mitterhorn (2491m), Achselhorn (2467m), Äulhorn (2481m), Weißbachscharte, Riemannhaus
Höhendifferenz: ca 2000hm
Distanz: 15km
GPS Track der Tour: HIER

[Wanderung] Hochsalm - Hutkogel - Meisenkögerl

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Ein Schönwetterfenster und ich bin auf dem Weg von Linz nach Salzburg. Vorchdorf, mein Standard-Boxenstop in Punkto Nahrungs- oder Koffeinaufnahme (NEIN! Nahrung natürlich nicht beim Mäkki!) lockt mich wieder einmal hinunter von der Autobahn. Was soll man da heute noch geschwind machen? Es wird gegrübelt... Klettersteigset liegt nicht im Auto, Radl ist auch keines dabei. Der Ausrüstungscheck sagt: Laufschuhe liegen im Kofferaum.
Rauf auf den Schober (jetzt ist ja mit dem Schober Skyrace das nächste Trailrunning Event in die Startlöcher gegangen) schwebt mir als erstes vor. Aber irgendwie will ich nicht so recht. Der Schober ist zwar ein feiner Berg, aber auswendig kenne ich ihn halt auch schon.

Es muss Neuland her!
Was liegt von Vorchdorf näher, als das wunderschöne Almtal? Ich erinnere mich zurück an Zeiten, wo ich mit Gabriel den Windhagkogel als Afterworktour erkoren hatte. Da war doch noch ein anderer Gupf daneben? Das passt ja sagenhaft. Der Hochsalm ist auserkoren. Schnell noch die Offline Karten speichern und das Berg-Mobil nach Scharnstein lenken. Jetzt darf ich mich nur nicht noch von der Ruine ablenken lassen. Wer mich kennt, der weiß natürlich, dass alte Gemäuer meine besonderen Freunde sind. Doch die Berge bleiben hartnäckig. Während ich noch mein Vollkornbrot mampfe und mir versuche noch etwas Wasser in den Koffeinkreislauf zu pumpen, lenke ich das Auto die kurvige Straße in das Spielangerthal hinauf. Dort findet sich auch der Parkplatz zum Hochsalm.

Ich bin nicht allein.
Das merke ich, als ich die sechs anderen Autos sehe. Aber weit und breit ist niemand zu sehen, also: Stiptease. Raus aus Bluse und Pumps, rein in die Laufschuhe, Short und Shirt. Wasserflasche, Ballisto und Kamera ab in den Rucksack und los geht die Reise. Motiviert lege ich zuerst ein gutes Tempo  vor, doch der Graben ist ganz schön steil. Die Forststraße nimmt irgendwie ein bisserl Pepp aus den Segeln. Ich mag Forststraßen lieber mit dem Radl. Das Maisenkögerl lasse ich links (oder wohl eher rechts) liegen, dafür überlege mich mir später einen anderen Plan. Denn meine Augen haben schon einen unmarkierten Steig auf der Open Street Map erspäht und ich gedenke diesen zu finden. Das bedeutet zwar nochmal 300hm Aufstieg extra, aber ich habe Zeit.

Ohne Kopfbedeckung auf den Hutkogel!
Ich schnappe mir als erstes den gemeinen Hutkogel (1054m), ein unscheinbares Hügerl, einige Meter östlich vom markierten Weg. Doch der Hutkogel lässt mich meine Geocaching-Statistik leicht verbessern, daher statte ich ihm einen Besuch ab. Und ein Gipfelkreuz hat der Hutkogel dank Stefan Fischereder ebnefalls, ein Dank dafür!


Der Hutkogel
Vom Hutkogel steige ich jetzt wieder zurück auf den Wanderweg ab, hier folgt der Weg noch einmal kurz der Forststraße und zieht sich dann über einen Steig aussichtsreich hinauf zum Hochsalm (1405m). Auf den letzten Metern hole ich noch zwei Mädels mit ihren Hunden ein, ansonsten habe ich heute nur Wanderer getroffen, die schon im Abstieg waren. 



Hochsalm


Doch die zwei Damen lasse ich auch gleich wieder alleine am Gipfel zurück, denn ich schnappe mir nun den Wanderweg in Richtung Tießenbach. Dieser führt, welch Überraschung, sogar den Tießenbach entlang. Zuvor passiert man noch die malerische Vordere Salinhütte. Bevor ich jedoch auf dem Wanderweg 436 gelange, biege ich eine Forststraße in Richtung Norden ein.
Diese bringt mich hurtig nach unten und da wird mir bewusst: Verflixt, das muss ich alles wieder rauf! Denn mein Parkplatz liegt gute 200hm höher als der Parkplatz in Tießenbach, keine unwesentliche Information, für die Wanderung auf den Hochsalm.

Ich folge der Forststraße immer geradeaus (einmal hätte ich die Chance noch mal nach links wieder in den Tießenbachgraben abzuzweigen) und erspähe bald am Ende dieser einen kleinen Steig. Der ist zu meiner Überraschung jetzt mit grünen Punkten, mal mehr und mal weniger, gut erkennbar markiert. Spätestens auf der Bräumauer angekommen ist mir aber klar: das wird wohl oft als Laufrunde nach der Arbeit gemacht. 





Unzählige Stempel vom Stammtisch finden sich im Gipfelbuch. Und auch ein Wanderschild weist nun den Weg zum Meisenkögerl. Hier stehe ich wieder zwischen zwei Möglichkeiten: über eine versicherte Steilstufe oder den Normalweg. Weil ich ja meist nicht ganz normal bin, wähle ich lieber die Steilstufe, das erscheint mir passender. Über eine Leiter geht es nach oben, weiter durch den Laubwald und bald findet der Normalweg wieder zu meinem Anstieg. Nun gelange ich zum Nordwestgrat des Meisenkögerls.
Auch wenns nur eine gefühlte 1+ ist und der ganze Grat wohl nicht mehr als 3m lang ist, freue ich mich dennoch über diese spannende Variante auf das Meisenkögerl. Wer hätt's dem unscheinbaren Kögerl mit seinen 945m zugetraut? Der Ausblick vom Kögerl ist allerdings gar nicht so schlecht, eine lässige Kurztour oder Feierabendrunde ist sie schon, diese Bräumauer-Meisenkögerl-Überschreitung!






Dass ich am Heimweg noch frische Angus-Steaks ergattern kann, setzt dem Tourl noch die Krone auf. Die Pfanne glüht pünktlich zum Abendessen und die Arbeit holt mich wieder ein.
Aber für so eine Mittagspause arbeitet man doch gerne in die Nacht hinein, oder was meint ihr?

FACTS
Start: Parkplatz Spielangerthal
Ziel: Hutkogel, Hochsalm, Bräumauer, Meisenkögerl
Höhendiffernez: ca 1000hm
GPS Track gibt es HIER
Distanz: ca 11km
Gebraucht habe ich für die gesamte Runde 3h inkl ein paar (Geocaching-) Pausen

[Wanderung] Spering (1605m) - Sengsengebirge

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Warum ist dieser Berg überhaupt einen Beitrag wert? Das Wetter war beschissen, die Motivation auch irgendwie im Keller, aber da war diese Stimme im Hinterkopf: Es ist Sonntag, wir haben seit 2 Wochen fast nichts draußen gemacht (Cocktails am Hafen in Hamburg trinken zählt wohl eher wenig als Workout) und wir müssen doch raus?

Gestern war noch Hochzeitsparty angesagt (keine Angst, nicht unsere), daher war der innere Schweinehund doppelt so groß.
Schönwettergeher sind wir noch dazu, doch seit Philip auch nur mehr am Wochenende Zeit hat,  muss halt ab und an auch bei Schlechtwetter eine Tour her, sonst kommen wir total aus dem Gleichgewicht.
Ohne Berge gehts halt nicht und so ein bisschen Nebelstimmung hat ja doch was. Wir haben darauf gehofft, dass es irgendwann noch aufreißt, das war aber erst der Fall, wie wir schon wieder im Auto Richtung Salzburg gesessen sind.

Der Weg auf den Spering ist denkbar einfach, man parkt am eingezeichneten Parkplatz und latscht ganz unaufregend dem Wanderweg nach. Ein kleines Steiglein gleich nach dem Speringsender kürzt den Weg auf den Gipfel etwas ab, ist jedoch nicht offiziell markiert. Man spart sich aber das Ausweichen auf die Forststraße.

Der Spering ist eine Tour, die man wohl bei jedem Wetter machen kann, das haben sich wohl auch genügend andere Leute gedacht, denn für so ein Scheißwetter sind uns ganz schön viele Leute begegnet. Für die Zukunft gilt aber eher wieder: Lieber bei Sonnenschein, schlechtes Wetter nutzen wir lieber für die Arbeit. ;)




[Bergtour] Nockspitze (Saile) - Axamer Lizum

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Wieder einmal treibt mich die Arbeit nach Innsbruck und diesmal muss das schöne Wetter einfach genutzt werden. Bevor die Tage noch kürzer werden, sollte die erste "gscheite" Afterworktour in Innsbruck Umgebung über die Bühne gehen. Als Guides stellen sich hier Mark und Franzi zur Verfügung, die ich nach ausführlichem Online-Kontakt jetzt endlich einmal live sehen will.
Was bietet sich also besser an, als ein Sonnenuntergang im Umland von Innsbruck.

Die Saile ist der perfekte Afterwork - Tour - Gipfel. Mit einem sehr hoch gelegenen Startpunkt ist der Berg optimal geeignet für eine rasche Tour nach der Arbeit. Ganz anders als in Salzburg, gelangt man hier auch noch mit wenig Aufwand wirklich hoch hinauf. Auf 2404m thront die Nockspitze über Innsbruck, das garantiert nicht nur einen fantastischen Blick auf die Stadt, sondern auch über das umliegende Bergland und natürlich in Richtung Westen.

Kalkkögel Naturschutzgebiet

Blick zum Hintertuxer Gletscher

Gipfelsturm
 Der Aufstieg erfolgt zielstrebig entlang des markierten Wanderwegs, dem sogenannten Halslsteig, in Serpentinen zieht er sich geschickt hinauf zur Saile. Beim Halsl auf 1992m bietet sich erstmals ein sagenhafter Blick auf den Hintertuxer Gletscher und die umliegenden Bergriesen.
Obwohl man sich in einem Skigebiet befindet, ist bei dieser Tour kein Lift zu sehen, die Landschaft ist atemberaubend schön. Die Marchreisenspitze und der Ampferstein präsentieren sich eindrucksvoll und nun lerne ich endlich die sagenumwobenen Kalkkögel kennen, die der Alpenverein schon seit Jahren vor der Zerstörung durch ein Seilbahnprojekt zu schützen versucht.


Blick zum zweiten Gipfelkreuz

Gemeinsam mit Mark und Franzi verfliegt die Zeit auf die Saile wie im Flug, sämtliche Tourenpläne und Tourengeschichten werden auf dem Weg nach oben durchgekaut, bis dann etwas Ruhe einkehrt. Die Sonne schickt sich an gegen die Wolkendecke zu kämpfen, doch leider schiebt sich eine Föhnwand von Westen vor den Feuerball. Dennoch bieten sich eindrucksvolle Lichtstimmungen. Kurz müssen meine Begleiter noch für ein Fotoshooting herhalten, dann packen wir zusammen. Es ist halt doch schon Herbst und es wird kalt. Wir verabschieden uns von der Sonne und im Laufschritt geht es dann hinunter zum Parkplatz.






Kalkögel im Abendlicht



Wer etwas mehr Zeit mitbringt, dem bietet die Saile noch einen alternativen Abstiegsweg über die Pfriemeswand und über das Birgitzköpfelhaus, auch die Zwölferspitze kann auf diesem Weg noch mitgenommen werden. Diese Wegwahl sorgt für eine ausgedehntere Runde und führt ebenfalls wieder retour auf den Parkplatz!

Facts:
Start: Parkplatz Axamer Lizum (1564m)
Ziel: Nockspitze (Saile), 2404m
Höhenmeter: ca 900hm
Distanz: ca. 7km
Zeit: ca. 2,5h

[Bergtour] Kleine Hocheisumrahmung (III)

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Wieder mal so eine Bergtour, die zwar eine Tourenidee abhakt, aber eine noch größere Tourenidee kreiert. Die Überschreitung von der Hocheisspitze zum Kammerlinghorn haben wir auch schon länger im Visier, die zwei IIIer Stellen sollen dank einiger Beschreibungen relativ leicht zu bewältigen sein (zudem auch ein Seil drin hängt). Warum aber die Bezeichnung "kleine Hocheisumrahmung"? Weil es noch eine viel größere gibt. Auf der großen Hocheisumrahmung wird nämlich noch das Hocheishörndl und das Hinterberghorn mitgenommen.
Wir satteln also die Radeln und starten vom Hintersee die Asphaltstraße in Richtung Hirschbichl. Die Strecke ist wirklich gut zum einradeln, bis dann die steilen Serpentinen auftauchen. Uff! Lange Radabstinenz rächt sich sofort. Wo ist nur die Puste hin?
Gottseidank taucht bald die Bindalm auf.

Langsames Einradln
Bindalm
Von der Bindalm folgt man zunächst dem Wanderschild in Richtung Kammerlinghorn und gelangt so zur Mittereisalm, die schon das malerische Kar zeigt und einen laaangen Hatscher prognostiziert.
Von der Alm zweigt ein Steigerl nach links ab, hier NICHT gerade aus weiter in das Kar laufen, dort geht es nicht weiter.

Mittereisalm

Man passiert die Hocheishütte, eine Jagdhütte kurz vor dem eigentlichen Hocheis und dann schraubt man sich konstant höher, bis man den Schotter unter den Füßen hat. Schotter.... den lieben wir ja...
Zurückerinnert an Kanada und seine Schotterhaufen, fluchen wir nur ein klein bisschen, bis wir endlich zum felsigen Teil gelangen.
Zwei Gestalten erscheinen vor uns, sie scheinen uns interessiert zu mustern, wandern dann aber weiter. Wir schließen langsam auf und bald erreicht uns ein fragender Blick: "Dani und Philip?".
Georg und Franz begrüßen uns. Mit Georg hatten wir ja schon aus der Online-Welt das Vergnügen, für den heutigen Bergsteiger ja ein unverzichtbares Medium und oft der Ersatz für frühere Stammtisch-Gespräche. Wir gehen natürlich ab hier gemeinsam weiter.


Der Alpenverein Eggelsberg ist heute durch Franz und Georg vertreten

Der Weg ist deutlich, in die Scharte rechts vom Gipfel wollen wir, von dort ist es nur noch ein unschwieriger Hüpfer auf den Gipfel.
Franz und Georg denken kurz an, mit uns über Hochkammerlinghorn und Kammerlinghorn weiter zu gehen, doch dann die Erkenntnis: das wird wohl nix, Georg hat die Wanderstöcke weiter unten im Hocheis deponiert! Verflixt! Jetzt muss der Franz wohl doch früher nach Hause und dem "Facility Management" fröhnen. Zu deutsch: Hausarbeit statt Kletterei wartet auf den armen Mann.

Blick zum Hinterberghorn


Die letzten Meter zur Hocheisspitze

Links im Bild unser Weiterweg



Wir zaudern nicht mehr lange herum, wir rechnen damit, dass wir noch ca. 2h am Grat herum turnen werden und verabschieden uns deswegen schon einmal. Dann geht es los.
Die meiste Zeit verbleibt man auch am Grat, nur selten wir ausgewichen, dann aber meist in die Nordwestflanke.
Nur wenige Steinmänner weisen den Weg, vor allem beim Abklettern sollte man achtsam sein, hier gilt es oft sehr trickreich den richtigen Weg zu finden.


Schlüsselstelle Nr. 1 (III)

Die erste Schlüsselstelle vor dem ersten Turm wartet gleich. Eine Stelle III, mit einem Seil entschärft.
Also entweder wir sind total aus der Übung, oder die Bewertung ist etwas knackig. Mit Seil zwar machbar, zwar sehr ausgesetzt, aber ohne hätte ich mir echt schwer getan. Gegangen wärs wohl schon, aber nur sehr sehr unsicher.
Auch mit der später folgenden zweiten Schlüsselstelle geht es ähnlich. Im Vergleich zu den anderen, in diesem Jahr gegangenen IIIer Stellen verhalten sich die beiden Stellen etwas resch. Oder liegt es daran, dass wir saumässig kalte Finger haben?
Am Grat weht ein eisiges Lüftchen, es ist nicht gerade warm heute und wir klettern die meiste Zeit mit den Handschuhen. Das fällt mir gar nicht leicht, aber ich bin wie gesagt auch schwer aus der Übung. Der restliche Gang über den Grat ist dafür einfaches Gelände. Maximal IIer Stellen schummeln sich noch dazwischen.
Heikel ist jetzt nur noch das Abklettern vom Turm.

In der Schlüsselstelle


Das Abklettern verlangt etwas Aufmerksamkeit, hier wird ab und an in die rechte Flanke ausgewichen, Steinmänner sind rar gesäht. Allerdings lässt der Grat nicht sehr viel Spielraum zu. Gehts nicht gerade weiter, wirds wohl links oder rechts der Fall sein. Ein bisserl Spürsinn und Gefühl schaden für die Begehung dieser Tour aber nicht, sonst kann von einem 2h Spaziergang am Grat schon mal ein ausgedehntes Rauf und Runter werden. Die Wegsuche kostet auch hier etwas Zeit.



Abklettern an der Tagesordnung

Abklettern vor der Schlüsselstelle

Vor der Schlüsselstelle Nr. 2 wird wieder etwas abgeklettert. Geradeaus ist die Stelle sehr plattig, wer dem lieber ausweicht, kann dies rechter Hand tun. Dann wird unten auf einem Band wieder zur Schlüsselstelle gequert. Bei dieser Stelle ist auch ein Schlaghaken mit komplett neuer Reepschnur vorzufinden, falls eine zusätzliche Sicherung gebraucht wird.
Die nächste Schlüsselstelle ist gleich mit zwei Seilen gesichert, das rechte der Beiden ist mit Vorsicht zu genießen, der Mantel ist oben schon gar sehr verschlissen, das linke sieht recht frisch aus.
Die Stelle lehnt sich etwas aus der Wand heraus, es sind zwar ein paar gute Griffe und Tritte da, aber der Anfang fällt mir ein bisserl schwer. Sowie ich aber den rechten Fuß endlich oben auf dem Tritt habe, geht es ganz passabel. Philip legt überhaupt die Hand gleich auf den ersten Griff, den konnte ich von unten nur erahnen. Auch das zweite Seil bzw. die Bandschlinge die daran hängt, konnte ich von unten gar nicht erreichen (was auch gut war, denn das wäre das zerschlissene Seil gewesen).
Ein Zug und man ist oben, ausgesetzt ist die Stelle allerdings auch.

Schlüsselstelle von unten

Schlüsselstelle von oben

Abstieg vom Hochkammerlinghorn

Kammerlinghorn voraus
Nach dem Hochkammerlinghorn gilt es noch einmal abzuklettern. Ein einzelner Läufer kommt uns heute am Grat entgegen. Die von ihm gewählte Richtung erscheint mir gar nicht so blöd: die Abkletterstellen werden somit zum Aufstieg und die beiden Schlüsselstellen sind im Abstieg mit dem Seil ebenfalls easy zu bewältigen. Dafür darf man als Belohnung im Hocheis die Schotterpiste runterfahren, anstatt mühsam den Wanderweg vom Kammerlinghorn hinabzulaufen.
Wer also nicht unbedingt darauf besteht die Schlüsselstellen im Aufstieg zu absolvieren, dem lege ich die Kleine Hocheisumrahmung in der umgekehrten Richtung ans Herz: Knieschonender Abstieg garantiert.
Blick zurück zum Grat

Blick in dei Berchtsgadener Berge

Gipfel Karlspitz Leoganger Steinberge im Hintergrund

Vom Kammerlinghorn geht es nach panoramareicher Gipfeljause wieder talwärts.
Den Karlspitz besuchen wir auch noch, liegt er doch gleich neben dem Weg. Das Panorama sucht seinesgleichen, die Berchtesgadner Prominenz ist halt schon sehenswert, dann konkurrieren mit den Giganten Hochkalter und Watzmann noch die Loferer und die Leoganger Steinberge. Man weiß gar nicht so man hinschauen soll. Die Reiteralpe zeigt sich vom Kammerlinghorn auch ungewohnt eindrucksvoll. Einfach schön!
Auf der Bindalm angekommen freuen wir uns auf die Radl. Einfach mal laufen lassen und schwupps sind wir wieder im Tal. Wir haben keine 9h gebraucht, daher dürfen wir noch ordentlich Sonne tanken. Und wo könnte man das besser nach einer Bilderbuch-Tour wie dieser, als im Bergsteiger-Cafe in der Ramsau mit einem Russn in der Hand und dem Blick auf den Watzmann!

Facts zur Tour:
Start: Parkplatz Hintersee
Ziel: Hocheisspitze, Hochkammerlinghorn, Kammerlinghorn, Karlspitz
Distanz: 46,5km
Höhenmeter: ca. 2000hm
GPS Track: HIER

[Klettersteig] - Schützensteig (B) Kleiner Jenner und Großer Jenner

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Schönwetter und ein Freitag, da müssen wir doch früher los. Der Schützensteig am Jenner soll seit diesem Jahr Groß und Klein begeistern, genau das Richtige für unsere Abend-Laufrunde.

Wir düsen also beim Parkplatz Hinterbrand los und gelangen über die Mitterkaseralm schon fast auf den kleinen Jenner. Doch vor dem Gipfel weist ohnehin ein Schild den Weg zum Klettersteig. Brav dem Schild folgend, kann man fast nichts falsch machen. Auch Einstieg und Notausstieg sind brav markiert, so kann man sich auch nicht verlaufen.

Im Hintergrund der Kleine Jenner
Am Einstieg sind wir zügig, der Steig fängt leider etwas erdig an. Das bleibt auch meistens so, wir schätzen mal, dass nach einem reschen Winter aber sicher viel Erdmaterial aus dem Fels gespült werden konnte. Wer sich noch bis nächstes Jahr geduldet, dem werden sich einige Begeher vor ihm und der Regen den Fels etwas ausputzen.
Grundsätzlich ist der Steig für einen B-Steig gar nicht fad, die Seilführung ist perfekt für Kinder und somit ist der Steig genau richtig für Familien und Klettersteiganfänger.
Ausgesetzt ist er teilweise schon und ein Flying Fox sorgt für die nötige Action.

Achtung für ambitionierte Eltern: Für zusätzliche Absicherung der Kids sind großzügig Bohrhaken im ganzen Steig verteilt, die genug Sicherheit für die Kleinen garantieren können.


 


Bauch einziehen beim Wampenschreck


Vom Einstieg quert man zunächst auf Bändern einige Meter abwärts zu einer Felseinbuchtung, die mit dem Flying Fox überwunden werden kann, welchen man auch ganz leicht umgehen kann.
Dahinter wird es jetzt etwas ausgesetzter, über Bänder und einer Felsquerung kommt man zur nächsten Felseinbuchtung, wo der Klettersteiggeher eine Hängebrücke überwinden muss. Am Ende der Brücke befindet sich dann der Notausstieg.
Jetzt wird es spannender und einige steile Felsabschnitte folgen auf das Köpfl. Von diesem folgt man der Seilführung zum Gipfelgrat. Vom schmalen Felsgrat kann man für eine kurze Rast zum Bürgermeisterbankerl queren (immer mit Versicherung), das übrigens geradezu perfekt für einen Sonnenuntergang einlädt.
Nach dem Bürgermeisterbankerl ist der Spass vorbei, nach einem Meter endet die Seilversicherung auf dem Kleinen Jenner (1694m).


Ausgesetzt und Panoramareich

Gipfelgrat

Wunderschöne Tiefblicke ins Berchtesgadner Land











Wir laufen noch weiter auf den Jenner (1874m), wo wir einen grandiosen Sonnenuntergang im Angesicht des Watzmanns genießen dürfen. Der Königssee breitet sich malerisch im Abendlicht aus, einfach herrlich!

Fazit: Der Jenner ist ein perfekter Sonnenuntergangsberg, der Schützensteig eine perfekte Tour für den Nachmittag, da man durch die Westlage bis spät am Abend Sonne genießen kann.

Für Familien ist der Steig optimal geeignet und auch versierte Geher werden ihre Freude haben, den Steig "nebenher" mal mitzunehmen. Es ist auch eine Erweiterung in der Schwierigkeit C geplant, der Fels rundherum lässt ja noch so einiges an Spielraum!

Facts zur Tour
Start: Parkplatz Hinterbrand
Ziel: Kleiner und Großer Jenner
GPS Track zur Tour HIER
Zeitbedarf: Zustieg von unten für Familien sicher 1,2h, Klettersteig 30min, mit zusätzlicher Sicherung länger. Natürlich kann auch von der Bergstation zugestiegen werden, hier verkürzt sich der Zustieg auf 20min.
Topo zum Klettersteig auf bergsteigen.com

[Wanderung] Überschreitung der Hohen Schrott (1839m)

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Der Herbst schlägt erbarmungslos zu. Wieder mal Schmuddelwetter, wahrscheinlich hatten wir diesen Sommer schon zu viel Glück.
Wir sind ja eher die Schönwettergeher, aber irgendwas müssen wir schön langsam auch wieder tun, sonst werden wir noch faul. Also motivieren wir uns gemeinsam mit Christoph, der ja neuerdings unter die Trailrunner gegangen ist und überschreiten einfach mal die Hohe Schrott. Unmotiviert wie wir sind starten wir auch eher später, die Hoffnung stirbt ja zuletzt, dass es evtl. doch noch besseres Wetter gäbe...

Ja ich gebe zu, ich hab mir die Überschreitung irgendwie länger vorgestellt. Wir sind relativ zügig am Petergupf, der Weg bis dahin ist ja auch unschwierig. Von der Alm hat man  normalerweise sicher einen wundervollen Blick, wir sehen heute nur Grau in Grau.
Diese Stimmung hat aber auch etwas, der mystische Märchenwald lässt vermuten, dass bald die Hexe hinter einem Baum hervorspringt.



Ab dem Petergupf gestaltet sich der Weg etwas spannender, man darf nun eine Gratwanderung aufs Parkett legen und sich zur Schlüsselstelle vorwagen, einem klettersteigartig versicherten Wandl.
Auch hier sieht man am untenstehenden Bild, dass man nichts sieht.



Die Schlüsselstelle


Kurz vor der Hohen Schrott reisst die Wolkendecke für eine Sekunde auf! Das wars dann aber auch schon wieder, denn am Gipfel wartet tristes Grau. Das tut der Stimmung aber keinen Abbruch, lediglich eine Frage bleibt: was machen wir so früh jetzt noch?
Das Auto steht ja schon bereit, wir haben ja vorher schon Taxi Nr. 2 geparkt und es ist noch nicht mal lange nach Mittag.

Licht!



Im Abstieg nochmal Sonne


Wir steigen gemütlich über die Kotalm ab, ein Bild der Verwüstung bietet sich hier. Die Stürme Kyrill und Co. haben hier den gesamten Baumbestand hinweggerafft und die idyllische Alm etwas grotesk wirken lassen. Doch es wird wieder aufgeforstet.
Da wir dann also schon um halb 3 wieder beim Auto sind, haben wir genug Zeit gemütlich nach Hause zu düsen und uns in der Küche kreativ zu betätigen. A feine Gschicht, diese gmiatlichen Touren!





Facts zur Tour:
Die Route: Lahnstein, Brombergalm, Petergupf 1646 m, Bannkogel 1656 m, Bergwerkkogel 1669 m, Hohe Schrott 1639 m, Hochglegt 1784 m, Kotalm, Bad Ischl
Höhenmeter: ca. 1400hm
Distanz: 16km
Track HIER

[Lauf] Schmittenstein und Schlenken - Afterworktour

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Wir wollen ja mal nicht so sein und auch unsere "Nach der Arbeit" Touren hier etwas besser beschreiben. Zur Zeit ist ja irgendwie "nichts großes" in Sichtweite, Stress und schlechtes Wetter sind zwei gemeine Touren-Hemmer. ;)
Und wenns dann an einem Montag so strahlend schön ist, dann muss man halt die sonnigen Stunden nach der Arbeit (die ja jetzt rasant kürzer werden) noch nutzen!

Der Schlenken ist sowieso für fitte Berggeher ein perfekter Afterwork-Touren-Berg. Nicht nur, weil er mit seinen 400hm Distanz rasch erlaufen ist, auch das Halleiner Haus wartet danach mit kulinarischen Köstlichkeiten. Zudem bietet der Schlenken einen pipifeinen Sonnenuntergang. Ab und an kann es halt (je nach Jahreszeit) vorkommen, dass die Sonne sich genau hinter dem Untersberg vertschüsst, dafür ist der Blick nach Norden aber ansonsten frei und das Gipfelplateau komfortabel für lauernde Fotografen.

Wer noch ein bisserl mehr Zeit mitbringt, kann den Schlenken mit dem Schmittenstein kombinieren.
Wir haben uns diese Runde heute mal zu Gemüte geführt und es knapp noch rechtzeitig für den Sundowner auf den Schlenken geschafft.
Schnelle Trailrunner werden unsere gebrauchte Zeit lächerlich finden, langsame Wanderer vielleicht wiederrum verrückt, wir sind da wohl irgendwo zwischen Gemütlichkeit und Wahnsinn angesiedelt. Gut wir geben es zu: wir haben unterwegs noch ein paar Geocaches gehoben. Und Fotos gemacht. Ja äh... ok...
Also nennen wir das Ganze einfach mal Intervalltraining. Das Intervall stoppt am Schlenken natürlich wieder mit kurzer Fotopause, doch sobald die Sonne verschwunden ist, darf man über den Gipfelhang ordentlich Gas geben (für die jungen Leser: Downhill). Glück für uns, dass hier alles unbewaldet ist, so kommen wir natürlich noch ohne Stirnlampe aus. Die Forststraße ist das perfekte Gelände zum "auslaufen", nur im Wald vor der Halleiner Hütte muss man schon ordentlich im Dunkeln die Augen zusammenkneifen, um nicht über Wurzeln zu fallen.

Die gesamte Runde schlägt sich mit 11km und 800hm nieder.

Für Nachmacher gibts HIER den Track.

Für virtuelle Nachmacher und Herbstgenießer gibts hier die Bilder:











Gute Nacht Tennengebirge

[Lauf] Ochsenberg (1483m) - Afterworktour

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Wieder stellen wir euch heute eine "Nach der Arbeit" Tour vor.
Auch jetzt im Herbst muss man halt die wenigen Stunden nach der Arbeit (die ja jetzt rasant kürzer werden) effizient nutzen!

Der Ochsenberg ist insofern ein perfekter Afterwork-Touren-Berg, weil man mit dem Auto hier ebenfalls weit hochkommt, nämlich bis zur Mautstation. Von dort ist der Ochsenberg schnell erlaufen, zuerst geht es kurz durch den Wald, dann bietet eine Forststraße komfortables Gelände, das auch im Dunkeln einen ungefährlichen Abstieg zulässt. Weiter oben wartet eine idyllische Almhütte und ein breiter Gipfelhang. Skitauglich ist der Berg auch und zudem bietet der Ochsenberg einen pipifeinen Sonnenuntergang. Der Untersberg steht zwar etwas im Weg, dafür lädt aber ein gemütliches Gipfelbankerl ein, den Blick auf Salzburg schweifen zu lassen.

Wer etwas mehr Zeit mitbringt, kann natürlich das Eibleck noch dranhängen, oder überhaupt über den Spielberg, bis hin zum Wieserhörndl wandern. Die Spielbergalm liegt dabei auch noch recht praktisch am Weg und bietet auch am späten Nachmittag noch Sonnenlicht auf der Terrasse. Traumhaft Aussicht garantiert!

Start: Mautstelle für die Spielbergalm (Strub bei Krispl)
Ziel: Ochsenberg (1483m)
Höhendifferenz: ca. 500hm
Distanz: ca 7km
GPS Track HIER

Und hier der Ausblick für potentielle Nachmacher:













[Bergtour] Hohes Brett über Brettgabel - einsam und aussichtsreich

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Zuerst waren die Wetterprognosen für den Sonntag ja eher mies, da haben wir uns schon auf Brunch und Arbeit eingestellt. Doch dann: Der Wetterbericht lässt besseres Wetter am Vormittag erahnen und zwingt uns doch früh aus dem Bett.
Brunch wird also ruck zuck ersetzt gegen Gatsch und Schneestapfen, denn wir wollen aufs Hohe Brett. Damit der Aufstieg nicht zu langweilig wird, gehen wir die Runde über die Brettgabel an.
Der unmarkierte Weg führt direkt von Hinterbrand hinauf zur Brettgabel. Schwer ist der Weg nicht, weder zu finden, noch von den Anforderungen. Leichtes Gelände wechselt mit ganz wenigen Felsabschnitten, der Weg bis zur Brettgabel ist gut ausgetreten, der Weiterweg zum Brett mit sporadischen Steinmännern markiert.
Einzig der Weg von Hinterbrand mag gefunden werden. Man folgt eigentlich nur der Forststraße (Mountainbiketour ist beschildert "Königsweg") und zweigt dann nach der ersten Kehre in den Wald ab. Hier folgt man immer einem kleinen Steig, der an sich sehr oft begangen wird und daher leicht auffindbar ist.
Im Gegenüber hat man immer den Jenner im Blick. Der Steig führt über eine Almwiese (Krautkaseralm), die im Sommer auch bewirtschaftet ist, dementsprechend zerklüftet sind auch die Schrofen, die die Kühe begrasen.
Über den Weg auf die Brettgabel kann man auch zu den Kletterrouten (wie z.B. Sommer Sonne Sonnenschein oder Jägerlatein) unter dem Jägerkreuz gelangen: es führt ein verstecktes Steiglein direkt durch die Latschen am Fuß der plattigen Südwestwand entlang. Auf diesem gelangt man bis hinüber zur Mitterkaseralm. Dieses Steigerl ignorieren wir allerdings heute, denn wir wollen ja auf die Gabel!


Schneegrenze auf ca. 1500m


Brettgabel
Eines muss man dieser Tour lassen: die Aussicht ist, wie immer im Gebiet "Göll - Brett - Jenner" sagenhaft! Der Watzmann winkt herüber, der Hochkalter zeigt sich und der Königsee lacht empor! Herrlich! Gämsen kann man ebenfalls beobachten und durch den frisch gefallenen Schnee ist der Aufstieg auf die Brettgabel noch einsamer als sonst.
Nach der Brettgabel folgt man dem Pfad weiter, dann zweigt der Weg mal nach links ab. Hier nicht weitergehen, oder ihr landet im Alpeltal! Wir folgen dem Weg leicht in Richtung Süd und folgen weiter den Steinmännern. Weiter oben sind der Wegfindung keine Grenzen gesetzt! Der Gipfelanstieg ist schrofig, man kann einem Pfad links nach oben folgen und dann entlang eines schönen Grates zum Brett queren, oder man folgt dem Pfad relativ geradlinig in gleicher Höhe hinüber zum Jägerkreuz, wo man auf den Normalweg trifft.
Watzmannblick


Vor dem nachfolgenden Bild, welches den Rücken über dem Jägerkreuz zeigt, hat sich der Weg schon einmal geteilt. Hier hätten wir eigentlich links hinauf gehen sollen. Wir laufen jetzt einfach über die Schrofen hinauf.
Geradeaus ginge es zum Jägerkreuz, vor dieser Stelle gabelt sich der Weg schon einmal.


Hier queren wir nun zum Hohen Brett hinüber

Nur ganz leicht angezuckert präsentiert sich das Hohe Brett

Ausblick, grandios!

Auch nach Süden ein super Blick!

Abstieg zum Torrener Joch

Sonne tanken mit unseren Freunden am Stahlhaus
Wir erwischen für die Gipfeljause ein Sonnenfenster und gerade, wie wir fertig sind mit unserer Brotzeit schiebt sich der Nebel aus dem Tal hoch. Also zusammenpacken. Wir rufen unsere Freunde an, die heute vom Stahlhaus auf den Göll gegangen sein sollten, wo sie gerade unterwegs sind.
Weil Sarah und Kornel schon früher unterwegs waren und schon wieder am Rückweg sind, liegt es Nahe, sich am Stahlhaus zu treffen, wo die Runde die heutige Nacht verbracht hat.
Wir sputen uns nach unten, um wenigstens noch ein bisserl Zeit gemeinsam in der Sonne zu verbringen. Diese scheint nämlich am Stahlhaus genau auf die Terasse, während sich am Hohen Brett jetzt die Nebelschwaden sammeln. Fein ist das, mal wieder gemütlich auf der Hüttenterrasse zu relaxen, das machen wir wohl viel zu selten...
Leider muss die Truppe aber bald wieder absteigen und da ihr Weg ins Bluntautal führt, trennen sich unsere Wege nach Kaffee und isotonischem Kaltgetränk bald wieder.

Wir beschließen, noch den Pfaffenkegel zu besteigen, der ja quasi der Hausfelsen des Stahlhaus ist.
Der kann sogar überschritten werden, führt doch auf einer Seite ein kleiner, feiner Grat hinauf, auf der anderen Seite darf man den Pfaffenriegel mittels Stahlseilversicherung erklimmen.


Abstieg Pfaffenriegel
Jetzt zieht aber wirklich Nebel ins Land. Wir machen uns weiter auf den Weg zur Mitterkaseralm und spätestens jetzt, tauchen wir in den Hochnebel ein. Der Wetterbericht war aber ohnehin viel besser als versprochen, auch am Nachmittag hat es noch super ausgehalten, wir haben uns ja eher schon im Regen stehen gesehen.

Weiterweg zur Mitterkaseralm

Wieder retour am Parkplatz Hinterbrand endet eine wirklich feine und abwechslungsreiche Runde, die wieder einmal direkt vor unserer Haustür liegt. Balsam für die Seele ist so ein Tag rund um den Königssee und Kraftort für einen frischen Start in die Woche. Weil's einfach schen is, im gelobten Land! ;)

Facts zur Tour:
Start: Parkplatz Hinterbrand
Ziel: Hohes Brett (2331m), Brettgabel (1805m), Pfaffenkegel (1850m)
Distanz :ca. 12km
Höhenunterschied: ca. 1400hm
GPS Track HIER

[Bergtour] Taugelbodenumrahmung - vom Trattberg zum Schmittenstein

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In der Früh ist's ja zur Zeit immer grauselig. Herbst-Schmuddelwetter deluxe. Da quält man sich ungern zu Zeiten aus dem Bett, wo man noch nicht mal weiß, ob es draußen gutes Wetter hat, weil's eh noch finster ist. Heute war es easy: Nebel vor dem Fenster, ein klares Zeichen für kein gutes Wetter. Doch die Hoffnung stirbt zuletzt, die Wetterfrösche haben angekündigt, dass sich die Wolkendecke heben soll.

Also düsen wir den Taugelboden hinein bis zum ersten Parkplatz. Da wartet nämlich der Wanderweg über die Christlalm auf den Trattberg auf uns. Von dieser Seite haben wir den Trattberg noch nie erklommen, auch die Gipfel, die heute noch folgen werden kennen wir eigentlich nur vom Winter und/oder von einer anderen Seite. Premiere in der Osterhorngruppe also.


 
Trattberg, hier noch Nebel

Frunstberg
Vom Trattberg, wo uns der Nebel nicht freigibt laufen wir schnurstracks über den Wanderweg auf die Straße, die uns zu den Almen bringt. Von den Trattbergalmen geht es kurz am Wanderweg, dann ein Stück weglos auf den Frunstberg. Den Frunstberg bemerkt man nicht mal, wenn man oben steht. Flach ist das Zauberwort, den höchsten Punkt sucht man vergebens. Beim Steinmandel machen wir kehrt und queren wieder weglos hinunter in eine Scharte. Von dort geht es weiter auf den Hohen First.



Vom Hohen First, den wir ja sonst nur aus dem Winter kennen, ist es nicht weit zum Dürlstein. 1min noch und man steht am Gipfel. Für die eine Minute muss man allerdings ordentlich langsam gehen.


Nun geht es vom Dürlberg hinab in den Nebel, die Schaflucken wartet mit Schnee und Eis. Kurz tauchen wir ein in das eisige Loch, bevor wir auf der anderen Seite wieder die Sonne genießen dürfen.


Weiter geht es in die Scharte zwischen Gennerhorn und Gruberhorn, wo die Wolken ein faszinierendes Spiel treiben. Am Gennerhorn ist schon Sonne eingekehrt, daher wird hier die Gipfelpause aufgeschlagen.






Nach der Pause laufen wir hinunter in die Scharte und blicken zurück. Dann geht es weiter auf das Gruberhorn.

Am Gruberhorn dürfen wir die letzte Sonne tanken, bevor es hinab in den Nebel geht. Mit einem Halo auf einem nebelumhüllten Grat, der dem ganzen eine gewisse Mysik verleiht laufen wir weiter zum Regenspitz.



Nun wird es stressig, sollten wir doch um 19.00 fein aufgeputzt im Restaurant sitzen, um den Geburtstag einer Freundin zu begießen. Also Tempo!
Wir wollen noch weiter zum Schmittenstein. Das Auhofköpferl (Bergköpferl) und das Sattelköpferl müssen wir leider rechts liegen lassen, denn das geht sich bei aller Geschwindigkeit nicht mehr aus. Der Weg auf den Schmitten zieht sich jetzt schon, doch als Motivationsanstoß durchbrechen wir noch einmal die Nebelgrenze.




Vom Schmittenstein steigen wir den unmarkierten Grat hinab zur Schlenkensteinalm.
Dieser Anstieg ist wie gesagt unmarkiert und auch unversichert, wer sich hier unsicher ist, geht bitte den Normalweg!


Von der Schlenkensteinalm zieht sich eine Forststraße ins Tal und wir geben ordentlich Gas. Einige Kehren kann man abkürzen und dann steht man wieder im Taugelboden, der uns sogar noch mit etwas Sonnenlicht belohnt.
Schlenkensteinalm
FACTS
Wegstrecke:
Tauglboden - Trattberg (1757m) - Frunstberg (1673m) - Hoher First (1718m) - Dürlstein (1697m) - Schafluckn - Gennerhorn (1735m) - Gruberhorn (1732m) - Regenspitz (1675m) - Schmittenstein (1695m) - Schlenksteinalm - Tauglboden
Distanz: 28km
Höhenmeter: ca. 2400hm
Track zur Tour: HIER
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